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Entlassungen im Autopilot-Team: Laut Tesla kein Zusammenhang mit Gewerkschaftsplänen

Tesla-Mitarbeiterzahl-2018

Bild: Tesla (Symbolfoto)

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Anfang dieser Woche machte eine Gruppe von Beschäftigten in der Gigafactory von Tesla im Bundesstaat New York ihre Absicht öffentlich, sich gewerkschaftlich zu organisieren – wenn eine Mehrheit der Belegschaft zustimmt, könnte das Unternehmen gezwungen werden, mit ihr kollektiv über Arbeitsverträge zu verhandeln. Am Donnerstag reichte sie dann eine Beschwerde beim National Labor Relations Board der USA ein, weil mehrere der Initiatoren entlassen worden seien, was Tesla Workers United als Versuch von Vergeltung und Abschreckung bezeichnete. Nach Darstellung von Tesla aber hat beides nichts miteinander zu tun.

Musk kein Freund von Gewerkschaften

Nach Angaben der verbundenen Gewerkschaft Workers United Upstate New York wurden mehr als 30 Beschäftigte an dem Tesla-Standort in Buffalo entlassen, berichtete CNN. Gut die Hälfte der Betroffenen sollen zuvor an Diskussionen über die Arbeitsverhältnisse dort beteiligt gewesen sein, darunter ein Mitglied des 25-köpfigen Organisationskomitees. Insgesamt arbeiten in der Gigafactory knapp 2000 Personen. Sie kam durch die Übernahme von Solarcity in den Besitz von Tesla. Inzwischen sind dort auch einige hunderte Daten-Kennzeichner für das Autopilot-System angesiedelt.

Von diesem Team ging die Initiative für die gewerkschaftliche Organisierung des Standorts aus. Man fühle sich behandelt wie Roboter und wolle eine Kultur des Vertrauens und des Respekts sicherstellen, hieß es in der Erklärung der Gruppe, die sich Tesla Workers United nennt. Unter anderem beklagte sie, dass sie Zahl der Tastatur-Anschläge im Autopilot-Team erfasst werde. Das setze Mitglieder so sehr unter Druck, dass sie selbst Toiletten-Besuche vermeiden würden.

Die Entlassungen, die dann am Mittwoch folgten, erweckten nach der vorherigen Ankündigung den Eindruck, als reagiere Tesla damit auf diese Initiative. CEO Elon Musk hat sich mehrfach kritisch über Gewerkschaften geäußert. Im März 2021 hatte das Labor Relations Board entschieden, dass Tesla einen wegen Gewerkschaftsarbeit entlassenen Mitarbeiter wieder einstellen und Musk eine Twitter-Nachricht zu dem Thema löschen muss (was bislang nicht geschehen ist). In der neuen Beschwerde an das Board heißt es laut CNN, die Kündigungen seien als Vergeltung für Gewerkschaftsaktivität und zur Abschreckung dagegen erfolgt.

Das blieb eine Weile so stehen, denn wie üblich kam von Tesla keine Reaktion auf Anfragen mehrerer Medien dazu. Am Donnerstagabend aber veröffentlichte das Unternehmen eine Stellungnahme auf seiner Website und wies über seinen Twitter-Account darauf hin. „Als Reaktion auf falsche Anschuldigungen“, lautet die Überschrift des Beitrags, in dem Tesla eine ganz andere Erklärung für die Entlassungen hat und auch die Kontroll-Praxis in der Gigafactory im Bundesstaat New York verteidigt.

Tesla weist Vorwürfe kategorisch zurück

An allen Tesla-Standorten weltweit würden halbjährlich Leistungsbewertungen der Beschäftigten vorgenommen, heißt es in dem Beitrag. Wer die Erwartungen nicht erfülle, müsse im schlimmsten Fall gehen. In der jüngsten Runde dieser Bewertungen seien die Betroffenen am 3. Februar identifiziert worden, und erst zehn Tage später seien Tesla die gewerkschaftlichen Aktivitäten in Buffalo bekannt geworden. Ebenfalls erst im Nachhinein habe man erfahren, dass einer der 27 an dem Standort Gekündigten zu den offiziellen Organisatoren der Initiative gehöre.

Konkret geht Tesla auch auf den Vorwurf ein, der Kontroll-Druck in der Fabrik führe dazu, dass Beschäftigte den Gang zur Toilette vermeiden. Der Zeitaufwand für das Kennzeichnen von Bilder werde erfasst, um die Software dafür einfacher nutzbar zu machen, schreibt das Unternehmen. Das System berechne, wie lange die Kennzeichnung eines Bildes dauere, weshalb man mit der Verschiebung von Unterbrechungen nichts gewinnen könne. Die Behauptung, dass Tesla Beschäftige dazu nötige, wird als „kategorisch falsch“ bezeichnet.

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