Bild: Tesla (Symbolfoto)
Voraussichtlich schon an diesem Wochenende oder spätestens am Montag dürfte Tesla die ersten offiziellen Zahlen für das Jahr 2022 vorlegen. Zu Umsatz und Gewinn gibt es vorerst keine Informationen, aber üblicherweise gibt das Unternehmen kurz nach Ende jedes Quartals die Zahl seiner ausgelieferten Elektroautos bekannt, die Rückschlüsse darauf zulässt. Für das erste Vierteljahr 2022 erwarten Analysten im Durchschnitt einen neuen Rekord bei den Tesla-Auslieferungen, wurden in den letzten Tagen allerdings vorsichtiger.
310.000 Tesla-Auslieferungen erwartet
Im letzten Quartal 2021 hatte Tesla selbst die optimistischsten Erwartungen übertroffen. Banken rechneten zuvor mit 266.000 Auslieferungen, was nach den 241.300 im Vorquartal bereits ein neuer Rekord gewesen wäre. Letztlich lieferte Tesla in Q4 2021 sogar 308.600 Elektroautos aus und damit im ganzen Jahr 936.172, also 87 Prozent mehr als 2020.
Einen großen Beitrag dazu leistete die Gigafactory in China, aus der allein im Dezember 2021 gut 70.000 Model 3 und Model Y verkauft wurden. Im Januar und verkürzten Februar 2022 ging diese Zahl merklich zurück, doch insgesamt soll Tesla sich vorgenommen haben, die Produktion dort auf eine Million Elektroautos pro Jahr zu erhöhen. Wohl auch deshalb rechnen Analysten für Q1 mit einer weiteren Steigerung der Auslieferungen weltweit.
$TSLA 1Q deliv estimates continue to fall in front of 1Q delivery print this Sat 4/2. As of this morning, WS 1Q delivs now at 310.2K per Bloomberg. The IR-compiled consensus among 26 analysts for 1Q delivs (posted Mon 3/28) was 312.5K.
— Gary Black (@garyblack00) March 30, 2022
Je nachdem, welche Banken und Broker man bei der Berechnung eines Durchschnitts berücksichtigt, kam zuletzt eine Konsens-Prognose zwischen 310.000 und 312.500 Tesla-Auslieferungen in Q1 2022 heraus. Das berichtete am Mittwoch auf Twitter der Fondsmanager Gary Black, der Zugriff auf solche Zahlen hat. Der etwas höhere Wert ergibt sich nach seinen Angaben aus einer Zusammenstellung von 26 Analysten-Prognosen durch Tesla, die am Montag verbreitet wurde.
Kein Endspurt für Gigafactory in China
Zuvor wurden allerdings noch höhere Zahlen von teils mehr als 320.000 Auslieferungen für das erste Tesla-Quartal 2022 gehandelt. Laut Black haben mehrere Finanzhäuser in den vergangenen Tagen ihre Prognosen gesenkt, sodass sich auch ein niedrigerer Durchschnitt ergibt. Denn schon Mitte März musste Tesla die Produktion in seiner chinesischen Fabrik wegen neuer Corona-Restriktionen zwei Tage lang unterbrechen, und seit dieser Woche ruht sie erneut für zunächst vier Tage.
Einen ungestörten Endspurt konnte Tesla in diesem Quartal in China also nicht hinlegen, zumal auch die Auslieferungen im Inland durch die Corona-Sperre in Shanghai eingeschränkt gewesen sein dürften. Zum Ausgleich könnte immerhin eine dreistellige Zahl von Model Y aus der deutschen Gigafactory hinzukommen, deren Auslieferungen in Europa in dieser Woche begonnen haben. Und für den Fondsmanager Black haben die zuletzt gesenkten Prognosen auch etwas Gutes: Dadurch werde es für Tesla leichter, die Erwartungen des Marktes zu übertreffen, erklärte er.