In Europa beeinträchtigt der russische Angriff auf die Ukraine die Verfügbarkeit von Komponenten für Elektroautos – und in China sorgt jetzt erneut das Coronavirus dafür, dass Tesla seine Produktion unterbrechen muss. Nach Berichten vom Wochenende haben die dortigen Behörden wegen stark steigender Infektionszahlen einen Lockdown in zwei Teilen über die Metropole Shanghai verhängt. Vom heutigen Montag bis zum 1. April, also vier Tage lang, soll er zunächst für die Bezirke östlich des Flusses Huangpu gelten, wo auch die Tesla-Gigafactory angesiedelt ist. Aktualisierung: Die Unterbrechung hält sogar bis mindestens Samstag an (s. unten)
Zweite Tesla-Unterbrechung im März
Schon Mitte März musste die Tesla-Produktion in China wegen neuer Corona-Maßnahmen für zwei Tage ruhen. Zu der Zeit hieß es, mit Übernachtungsangeboten in der Fabrik wolle das Unternehmen versuchen, eine weitere oder längere Unterbrechung zu verhindern. Dieser Plan scheint aber nicht zu funktionieren. Denn die Nachrichten-Agenturen Reuters und Bloomberg berichteten am Sonntag gleichlautend, auch Tesla müsse wegen des Shanghai-Lockdowns bis Anfang April pausieren. Später war bei Bloomberg allerdings nur noch von mindestens einem Tag die Rede.
Laut dem Bloomberg-Bericht ruht die Produktion in China nach Angaben informierter Personen zunächst an diesem Montag. Wie es danach weitergeht, habe Tesla seiner Belegschaft noch nicht mitgeteilt. Reuters berichtete weiter von vier Tagen Unterbrechung. Am Sonntag habe Tesla Beschäftigte mit dem Plan in die Fabrik beordert, dass sie über den Lockdown dort bleiben und arbeiten sollen. Abends hätten sie aber gehen dürfen, weil nicht genügend Verpflegung für sie organisiert werden konnte.
Aktualisierung: Auch am Freitag und Samstag wird Tesla die Produktion in der chinesischen Gigafactory noch nicht wieder aufnehmen. Das berichtete am Donnerstag die Nachrichten-Agentur Reuters unter Berufung auf eine interne Mitteilung. Tesla habe noch keine behördliche Freigabe, fertige Elektroautos aus der Fabrik in den westlichen Teil von Shanghai bringen zu lassen. Nach dem östlichen Teil, in dem sich die Gigafactory befindet, ist ab dem 1. April der Westen der Stadt im Corona-Lockdown.
China-Teile für deutsche Gigafactory
Auf die Verkaufszahlen in China und Europa im ersten Quartal dürften sich die späten Sperren nicht mehr auswirken, aber auf die Produktion – zusammen mit den zwei Tagen von Mitte März würden Tesla sechs Tage dafür fehlen. Zudem zeigt die drastische Entscheidung der chinesischen Behörden, dass die Corona-Probleme noch nicht ausgestanden sind, sodass weitere Lockdowns folgen könnten, die Tesla direkt oder indirekt betreffen. Noch ist zudem auch die neu eröffnete deutsche Gigafactory bei Berlin auf Tesla-Komponenten aus China angewiesen, beispielsweise Akku-Pakete und Antriebseinheiten.