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Radarlose Teslas laut Musk mit allen Not-Hilfen – NHTSA zeigt eine wieder an (aktualisiert)

tesla model-y display notfall funktionen

https://www.youtube.com/channel/UC348QfTI7-nrRoghPuDbUgw

Bild: DaxM

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Kaum hat Tesla bekannt gegeben, dass Model 3 und Model Y in den USA ab jetzt ohne Radar ausgeliefert werden, sind die ersten auch schon bei Kunden – vorher standen nach Berichten viele vorproduziert auf Halde, wohl weil die dafür nötige Software noch nicht fertig war. Jetzt aber meldeten mindestens zwei US-Besteller, ihr neues Model Y bekommen zu haben. Wie von Tesla vorher mitgeteilt, sind manche Autopilot-Funktionen darin vorübergehend beschränkt. CEO Elon Musk ließ allerdings wissen, dass zumindest alle Sicherheitsassistenten aktiv sind – obwohl Tesla selbst und eine US-Behörde etwas anderes zu sagen schienen. Aktualisierung: Die Behörde NHTSA hat sich der Darstellung von Musk zumindest angenähert (s. unten).

Verwirrung um Tesla-Nothelfer

Mit der Tesla-Mitteilung zum Umstieg auf nur noch Kameras bei Model 3 und Model Y in den USA (und später bei allen Modellen und weltweit) hatte die Behörde NHTSA ihre Angaben zu den beiden Elektroautos verändert. Ab 27. April produzierte Exemplare haben laut ihrer Website aktuell keinen der vier Sicherheitshelfer, die inzwischen ansonsten nahezu Standard sind und auch bei den beiden Teslas vorher vorhanden waren: keine Front-Kollisionswarnung, keine Spur-Verlassenswarnung, keine automatische Notbremsung und keine Notbrems-Unterstützung.

Das war insofern überraschend, als Tesla selbst vorher mitgeteilt hatte, dass neben Autopilot-Extras nur einer der Nothelfer zunächst nicht funktionieren würde: Emergency Lane Departure Avoidance, in Deutschland als Notfall-Spurhaltekorrektur bezeichnet. Auf der Info-Seite zum Autopilot-System steht sogar explizit, die Funktionen Notfall-Bremsung und Front-Kollisionswarnung seien bei „allen neuen Autos weiterhin aktiv“.

Die Berichte der ersten Kunden mit neuen Model Y bestätigen das. Auf Twitter zeigte ein Spiele-Entwickler Bildschirm-Fotos aus seinem soeben ausgelieferten Tesla. Einstellungen für die Front-Kollisionswarnung und automatische Notbremsungen sind darauf ebenso zu sehen wie der Punkt Lane Departure Avoidance, der bei Tesla auf Deutsch Spurhaltekorrektur heißt. Ausgegraut ist diese Funktion lediglich in ihrer Emergency-Variante, die beim Abkommen von der gewählten Spur nicht nur sanft dagegenhalten, sondern eingreifen kann.

CEO Musk: Alle Assistenten aktiv

Das gleiche Ergebnis meldete ein YouTuber, der einen Kanal über sich und sein Leben mit dem Tesla Model 3 betreibt und nach seinen Angaben jetzt ein Model Y bekommen hat: Auch in seinem Menü sind die genannten drei Sicherheitsfunktionen auswählbar und lediglich die Notfall-Spurhaltekorrektur ist als Platzhalter in Grau zu sehen. Ebenso bestätigte DaxM, dass das automatische Lenken jetzt nur noch bis maximal 75 Meilen pro Stunde (etwa 120 km/h) funktioniert, was den Angaben von Tesla entspricht.

Somit scheint sich die Vermutung zu bestätigen, dass die NHTSA ihre Angaben zu Model 3 und Model Y nur bereinigt hat, weil die Umsetzung ohne Radar noch nicht getestet wurde. Das sagte auf Nachfrage des Blogs Electrek auch CEO Musk: Er habe sich beim Autopilot-Team rückversichert, dass die vier laut der Behörde jetzt fehlenden Funktionen bei allen neuen Teslas vorhanden seien, erklärte er. Nächste Woche plane sie Tests dazu. Zur ausgegrauten Notfall-Spurhaltekorrektur wurde der Tesla-Chef offenbar nicht gefragt, aber es könnte sein, dass für die NHTSA-Übersicht die laut Musk vorhandene Standard-Version dieser Funktion ausreicht.

Aktualisierung: Zumindest diesen Punkt scheint jetzt auch die Behörde so zu sehen. Am Samstag fiel aufmerksamen Lesern im Forum von teslamag.de auf, dass sie ihre Angaben zu Tesla Model 3 und Model Y geändert hat. Beide Modelle des Jahrgangs 2021 sind jetzt zusätzlich als frühere und spätere Version (bis und nach 27. April produziert) auswählbar. Und bei den neuen, also denjenigen ohne Radar, ist in der Übersicht die Spurverlassenswarnung wieder als vorhanden angegeben.

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