Bild: Tesla (Produktion in deutscher Gigafactory)
Der europäische Auto-Markt hat in diesem Januar und Februar eine leicht zweistellige Erholung verzeichnet, wenn auch nur gegenüber dem bescheidenen Niveau von Anfang 2022, als nach Angaben des Verbandes ACEA eine (erneute) Krise um knappe Halbleiter begann. Insgesamt erhöhten sich die Neuzulassungen in den ersten beiden Monaten von 2023 europaweit demnach um 11,5 Prozent auf rund 1,8 Millionen. Mit einem Plus von 24,1 Prozent war das Wachstum bei reinen Elektroautos überdurchschnittlich – und bei Tesla mit fast 100 Prozent enorm.
Tesla-Marktanteil in Europa verdoppelt
Die meisten Märkte in der EU hätten starkes Wachstum erlebt, schreibt die ACEA in einer Presse-Mitteilung von Dienstag, die auch Daten für den Rest des europäischen Kontinents und Großbritannien enthält. Unter den größten Ländern in der EU bildete Deutschland die einzige Ausnahme: Hier stagnierte der Auto-Markt gegenüber Januar und Februar 2022 in diesem Jahr praktisch.
An Tesla hatte das nicht gelegen, wie aus Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes Anfang März schon hervorging – die deutschen Neuzulassungen der Elektroauto-Marke nahmen im Vergleich zu den ersten zwei Monaten des Vorjahrs um 88 Prozent zu. In ganz Europa war ihr Wachstum nach den neuen ACEA-Zahlen sogar noch ausgeprägter: Die Neuzulassungen im Januar und Februar 2023 stiegen auf 32.835 Einheiten – 95,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Anteil von Tesla am gesamten Auto-Markt hat sich damit auf 2 Prozent glatt verdoppelt, in der EU stieg er von 1,0 Prozent auf 1,8 Prozent.
An reinen Elektroautos insgesamt wurden in Europa in diesem Januar und Februar gut 212.000 neu zugelassen, geht aus den ACEA-Daten weiter hervor. Das waren 24,1 Prozent mehr als vor einem Jahr und machte einen Anteil von 11,7 Prozent am gesamten Auto-Markt aus, während reine Verbrenner mit 38 Prozent am gefragtesten blieben. Mit 25,3 Prozent folgten einfache Hybride und mit 14 Prozent reine Diesel. Nur noch 7,1 Prozent waren Plugin-Hybride – hier gingen die Neuzulassungen sogar zurück, was die ACEA dem Ende von deren Förderung in Deutschland zuschreibt.
Höheres Niveau mit deutschen Model Y
Der Anteil von Tesla nur am europäischen Elektroauto-Markt betrug nach den Daten des Verbandes in diesem Jahr bislang 15,4 Prozent – viel mehr als 2022, als er im Januar und Februar knapp unter 10 Prozent gelegen hatte. Damals fehlte noch das Model Y aus der deutschen Gigafactory, sodass die meisten Elektroautos von Tesla für Europa erst im letzten Monat jedes Quartals in Europa eintrafen und verkauft wurden. Nach einem solchen Schluss-Spurt, aber von einem höheren Niveau aus, sieht es auch für das erste Quartal 2023 aus: Nach Daten aus vier Ländern, die ihre Zulassungen täglich melden, hat Tesla am Montag in einem steiler werdenden Anstieg bei Elektroautos die Spitze unter allen Herstellern vor dem VW-Konzern übernommen.
