Bild: Tesla (Endkontrolle in deutscher Gigafactory)
Nach internen Informationen, die teslamag.de vergangene Woche erreichten, produziert Tesla in seiner deutschen Gigafactory in Grünheide bei Berlin derzeit 86 Model Y Performance pro Tag. Das sind knapp zwei Monate nach dem offiziellen Start Ende März nicht sehr viele, aber auch nicht dramatisch wenige – unter anderem soll die Produktion aktuell durch viele erforderliche Nacharbeiten an fertigen Model Y gebremst werden. Außerdem hieß es, der Vorrat an Akkus aus China drohe auszugehen. In dieser Hinsicht kann aber Entwarnung gegeben werden: Am Donnerstag soll per Luftfracht Nachschub eingetroffen sein.
2 Mio. Model Y Performance mit CCS bestellt
Die deutsche Tesla-Fabrik hat derzeit mit dem zusätzlichen Problem zu kämpfen, dass die in China nach dem Corona-Lockdown ab Ende März noch nicht wieder voll in Gang ist, denn von dort werden bislang die Akkus und Antriebe für das deutsche Model Y geliefert. Die Sperren in Shanghai sorgen außerdem für logistisches Chaos, auch wenn die lokale Regierung Tesla offenbar nach Kräften unterstützt. Normalerweise dürften Tesla-Komponenten aus China wie die kompletten Elektroautos von dort per Schiff befördert werden. Jetzt musste es offenbar schneller gehen, damit die Produktion in Grünheide nicht zum Erliegen kommt. Wie lange der neue Akku-Vorrat reicht, ließ sich zunächst nicht in Erfahrung bringen, doch die Lockdown-Lage in China entspannt sich allmählich.
Bekräftigt wurde von informierten Kreisen außerdem die unglaublich klingende Angabe von vergangener Woche, dass Tesla zwei Millionen Bestellungen für das Model Y Performance aus Ländern weltweit vorliegen, in denen wie in Europa über den Standard CCS geladen wird. Diese sollen sämtlich von der deutschen Gigafactory bedient und per Schiff zum Beispiel auch in die Rechtslenker-Märkte Großbritannien transportiert werden, hieß es jetzt. Das bedeutet zugleich: Das Model Y in der Version Long Range (LR) wird bis auf Weiteres nicht in Deutschland produziert, sondern weiter aus China importiert. Für das Model Y Performance dagegen sollen testweise schon Teile für die Rechtslenker-Variante produziert worden sein.
Personal-Nachschub für deutsche Tesla-Fabrik
Komplett gebaut werden dürfte sie erst, wenn die Produktion in der neuen Fabrik insgesamt besser läuft. Nach früheren Angaben von Brandenburgs Wirtschaftsminister ist ab dem nächsten Quartal eine zweite Schicht in der Gigafactory geplant. Als aktuelle Beschäftigten-Zahl nannte er gut 4000, wozu zu hören war, dass Tesla Schwierigkeiten habe, schnell genug weitere Mitarbeiter zu finden. Bis Ende vergangener Woche seien aber weitere 500 Personen für die Arbeit in der Produktion hinzugekommen, hieß es jetzt aus einer informierten Quelle – damit dürfte die Gesamtzahl inzwischen näher an 5000 liegen. Ausgelegt ist die deutsche Gigafactory nach den Anträgen für 500.000 Elektroautos pro Jahr mit 12.000 Beschäftigten.