Bild: Tesla Model 3 und Model Y (Archiv)
Eigentlich geht es in dem neuen Video des Beraters Sandy Munro um ein anderes interessantes Thema: Der als Tesla-Zerleger bekannt gewordene Industrie-Experte erklärt, warum die Elektroautos von Tesla zumindest vorerst keinen Strom aus ihren Akkus zurück ins Netz speisen können. Ganz am Ende erwähnt er aber fast nebenbei noch spektakuläre Ergebnisse aus seiner Zerlegung eines Tesla Model Y in diesem Frühjahr: Der Crossover-Ableger sei nicht nur qualitativ viel besser als das Model 3, sondern auch viel billiger zu produzieren.
Tesla-Chef und Berater einig
Worte von Munro haben spätestens Gewicht, seitdem ihm von CEO Elon Musk per Twitter bestätigt wurde, dass seine Tesla-Analysen in positiver wie negativer Hinsicht korrekt seien. Einige Sachen am Model Y würden dem Berater gefallen, sagte Musk in diesem Januar kurz vor den ersten Auslieferungen voraus. Und er behielt Recht: In einem gemeinsamen Podcast-Interview sprach der Tesla-Chef zusammen mit Munro im April begeistert über die neuen großen Guss-Teile für das Heck.
In dieser Zeit war Munro selbst mit der Zerlegung des Tesla Model Y beschäftigt, das seine Berater-Firma dafür angeschafft hatte. Sie verkauft jetzt teure dicke Berichte darüber, aber zwischendurch informierte Munro immer wieder über seine neuen Erkenntnisse über den neuesten Tesla.
Die waren fast immer positiv. Allerdings fiel Munro bei zwei unterschiedlichen Tesla Model Y dieselbe fehlende Befestigung an der Frunk-Wanne auf. Wenig später berichtete zudem der Blog Electrek, Foren würden geradezu überflutet mit Beschwerden über kleine und größere Mängel vor allem am Lack bei Tesla Model Y frisch aus der Fabrik. Die Zahl der Probleme sei noch viel höher als beim Model 3, dessen Produktionshochlauf Tesla schon erhebliche Schwierigkeiten gebracht hatte.
Doch dieser Sichtweise widerspricht der Tesla-Experte Munro in seinem aktuellen Video deutlich. Das Model Y sei zwar tatsächlich „immer noch nicht so gut, wie es sein sollte oder könnte“, sagt er. Trotzdem gebe es bei der Verarbeitung einen „enormen“ Unterschied zwischen Model 3 und dem neuesten Tesla. Näheres dazu verriet Munro in dem Video aber nicht – die Details stehen in dem von ihm kurz gezeigten „Fit and Finish Quality“-Bericht.
Tesla Model Y „signifikant“ billiger
Ebenfalls nur kurz äußert sich Munro über die Ergebnisse seines Kosten-Vergleichs der beiden Teslas. Er muss aber kurz lachen, als er das Thema anspricht, was eine sehr deutliche Differenz bedeuten dürfte. Der Experte selbst spricht dann von einem „großen, riesigen“ Unterschied bei den Produktionskosten für Tesla Model 3 und Model Y. Die Kosten beim Model Y seien signifikant niedriger.
Eine Einschränkung dabei ist, dass Munro ein Model 3 aus dem Jahr 2018 mit einem aktuell produzierten Model Y verglichen hat – und auch bei dem älteren Tesla dürfte es inzwischen einsparende Verbesserungen in der Produktion gegeben haben. Dennoch scheint sicher, dass das etwas größere Tesla Model Y zumindest nicht teurer zu produzieren ist als das Model 3. Aber zum Beispiel in Deutschland kostet es in beiden angebotenen Varianten rund 4000 Euro mehr als das vergleichbare Model 3, was für Tesla deutlich höhere Margen bedeuten würde.