Bild: teslamag.de
Aller guten Dinge sind drei – nicht bei den Gigafactorys, denn davon kann Tesla über die seit der Eröffnung der neuesten in Deutschland drei hinaus noch einige Jahre lang nicht genug bekommen. So viel ist klar, und für die nähere Zukunft hat CEO Elon Musk eine konkrete Fortsetzung seines großen Plans für die nächsten Jahre angekündigt – seinen ersten „Masterplan“ hatte er 2006 und 2016 Teil 2 veröffentlicht. Auf Twitter und dann bei der deutschen Gigafactory-Eröffnung machte er klar, dass es im dritten Teil vor allem um Größe gehen wird – und nicht mehr nur um Tesla.
Tesla hat laut Musk viel zu tun
Er arbeite an Teil 3 seines Masterplans, bestätigte Musk am Dienstag nach der Übergabe der ersten 30 Model Y aus der neuen deutschen Fabrik (s. Foto) diese Ankündigung von vergangener Woche. Hauptsächlich werde es darin um die Skalierung auf „extreme Größe“ gehen, hatte er die Neugier darauf wenige Tage später weiter geschürt. Die werde gebraucht, um die Menschheit von fossilen Brennstoffen weg zu bewegen.
Das sowie künstliche Intelligenz seien die wichtigsten Themen, schrieb Musk auf Twitter weiter – aber das gelte nur für Tesla. Die zweite Fortsetzung des großen Plans werde zusätzlich Abschnitte über SpaceX und die Boring Company enthalten, kündigte er an. Das wäre neu, denn schon der ursprüngliche Plan von 2006 befasste sich ebenso wie die Fortsetzung von 2016 zwar nicht nur mit Elektroautos, sondern auch mit Solarenergie. Beide Male war darin aber nur von Tesla die Rede.
Main Tesla subjects will be scaling to extreme size, which is needed to shift humanity away from fossil fuels, and AI.
But I will also Include sections about SpaceX, Tesla and The Boring Company.
— Elon Musk (@elonmusk) March 21, 2022
Beim Delivery Day am Dienstag in Grünheide war es wieder so – was aber auch daran liegen könnte, dass es sich dabei um eine reine Tesla-Veranstaltung handelte. Teil 3 werde wirklich gut, sagte Musk vor einer deutlich vierstelligen Zahl von Beschäftigten und Gästen auf dem deutschen Gigafactory-Gelände. Ein sehr großer Bereich in dem neuen Masterplan werde die Frage betreffen, wie eine Skalierung auf hohes Volumen gelingen könne.
Zu möglichen Verbindungen mit SpaceX und Boring sagte Musk bei dieser Gelegenheit nichts. Stattdessen betonte er, wie viel mehr Tesla noch zu leisten habe: Es werde viel über das Unternehmen berichtet, aber von den weltweit rund 2 Milliarden Fahrzeugen sei noch nicht einmal ein halbes Prozent elektrisch. Um die Welt wirklich positiv zu beeinflussen, müsse Tesla schlicht viele Elektroautos herstellen, kam der CEO auf das Thema Wachstum zurück – deshalb würden ja die großen Gigafactorys gebraucht. Die Knappheiten dafür würden in diesem Jahr wohl noch im Chip-Bereich bestehen, in zwei bis drei Jahren wieder bei Batterie-Verfügbarkeit sowie Abbau und Aufbereitung der dafür nötigen Rohstoffe.
Mehr Fokus auf Energie-Geschäft?
Wenn alles optimal laufe, könne Tesla in zehn Jahren auf 20 Millionen Elektroauto-Verkäufe innerhalb eines Jahres kommen, antwortete Musk auf eine Frage dazu. Das wäre mehr als 20-mal so viel wie die 936.172 von 2021, ist aber dennoch vorsichtiger als eine Aussage in Teslas Impact Report von August 2021, laut dem 20 Millionen schon in 2030 angestrebt waren. Möglicherweise sind in Musks kommender Masterplan-Fortsetzung mehr Batterien für stationäre Speicher eingeplant als bisher. Denn der von Tesla schon lange, aber eher nebenbei verfolgte Umbau des Energie-Systems hat durch die russische Invasion in der Ukraine erheblich und wahrscheinlich nachhaltig an Dringlichkeit gewonnen.