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Vorzeitiges Ende von Model S Plaid+ bei Tesla wirft Fragen auf: Hier sind einige Antworten

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Die schlechte Nachricht ist jetzt wohl aus dem Weg, sodass Tesla sich am Donnerstagabend (in Deutschland am Freitag um 4 Uhr morgens) auf das Positive konzentrieren kann. Zu dieser Zeit soll es eine Veranstaltung am Werk Fremont mit Informationen zum neuen Model S Plaid und den ersten Auslieferungen an Kunden geben, wie Tesla am Montag auf Twitter mit dem Foto oben bestätigte. Kurz vorher sagte CEO Elon Musk allerdings die bislang bestellbare Top-Variante Plaid+ ab, die bei der Reichweite den neuen US-Spitzenreiter Lucid Air übertreffen sollte. Sie werde schlicht nicht mehr gebraucht, weil schon der kommende Plaid-Tesla so gut sei, schrieb Musk dazu. Aber was hat sich seit der Vorstellung der Plus-Version in diesem Januar eigentlich geändert?

Mehr Reichweite für Model S Plaid?

Bei Tesla ist es jetzt so, als habe es das Model S Plaid+ nie gegeben. Am Montag nach der Musk-Absage vom Wochenende waren auf der Website zumindest noch seine spektakulären Daten zu sehen (bestellbar war es schon vorher nicht mehr), am Dienstag aber standen nur noch die Varianten Long Range und Plaid ohne Plus-Zeichen zur Auswahl. An deren Daten änderte sich nichts: Schon im Januar bezeichnete Tesla das neue Model S Plaid mit drei Motoren als das schnellste Serienauto der Welt mit einer Beschleunigung auf 60 Meilen pro Stunde in unter 2 Sekunden. „1,99 sec*“ stand dazu am Dienstag im Konfigurator. Auch die Reichweiten-Angaben für Long Range und Plaid schienen unverändert.

Manche unerschütterlichen Optimisten interpretierten Musks Plus-Absage so, dass das normale Plaid-Modell jetzt so gut werden soll wie vorher das Plaid Plus. Dagegen spricht die unveränderte Reichweiten-Angabe von 390 Meilen, während die Plus-Variante auf mehr als 520 Meilen (835 Kilometer) kommen sollte. Denkbar wäre, dass Tesla am Donnerstag zumindest noch einen kleinen Zuschlag aus dem Hut zaubert. Ein Sprung um mehr als 100 Meilen wäre allerdings eine Überraschung und ohne deutlich größeren Akku kaum möglich.

Vor allem bei dieser Frage herrschte am Montag selbst unter intensiven Tesla-Beobachtern auf Twitter Verwirrung – oder auch das Prinzip Hoffnung. In einer Umfrage einer bekannten Musk-Followerin gab mit 62,6 Prozent eine klare Mehrheit an, das Model S Plaid werde mit den neuen 4680-Zellen ausgestattet sein, die Tesla im September 2020 als Weg in die Zukunft vorgestellt hatte. Dabei hatte CEO Musk schon in der Telefon-Konferenz nach der Vorstellung im Januar gesagt, das „neue Model S“ nutze wie bisher Zellen im 18650-Format, nur mit verbessertem Innenleben.

Neben Hoffnung könnten aber auch Musk und Tesla selbst dazu beigetragen haben, dass das nicht richtig verstanden wurde. Im Oktober wurde der CEO auf Twitter gefragt, ob das Model S Plaid die neuen 4680-Zellen nutzen werde, die Tesla kurz vorher präsentiert hatte. „Yeah“, lautete seine Antwort darauf. Ab dem Batterie-Tag konnte man es schon bestellen, mit 521 Meilen angegebener Reichweite. Aber erst in diesem Januar bestätigte Tesla die lange erwartete Grund-Überarbeitung von Model S und Model X. Und mit dem Erscheinen der neuen Varianten im Konfigurator war eigentlich klar, dass das angekündigte Model S Plaid in Plaid+ umbenannt und mit dem Plaid ohne Plus eine Zwischen-Variante mit ebenfalls drei Motoren und brutaler Beschleunigung, aber ohne Reichweiten-Erhöhung eingeführt wurde. Anders als das Plaid+ sollte es zunächst schon ab Februar ausgeliefert werden.

Analyst sieht Tesla-Verunsicherung

Und bei dem Top-Modell mit verbesserten 18650-Zellen soll es nach den neuen Aussagen von Musk jetzt offenbar vorerst bleiben. Aus Plaid wurde also Plaid+ und wieder zurück, aber dabei blieb die neue Rekord-Reichweite auf der Strecke – und mit ihr wohl der 4680-Plan für das Model S. Oberflächlich mache die Erklärung des CEO für die Streichung des Plaid+ Sinn, erklärte laut einem CNN-Bericht der Analyst Daniel Oves von Wedbush Securities. Ein wenig höre sie sich aber auch wie eine Ausrede nach dem Muster „Der Hund hat meine Hausaufgaben gefressen“ an. Auf jeden Fall seien die letzten Monate für Tesla wechselhaft gewesen, und die neueste Entscheidung trage zu Verunsicherung bei. Fans und Aktionäre werden hoffen, dass das Unternehmen am Donnerstag ein Gegenmittel aufzubieten hat.

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