Website-Icon Teslamag.de

Freiklappen mit App: Tesla führt steuerbare Sperren vor neuen Superchargern in China ein

tesla supercharger china sperre app

Bilder: @TeslaCharging

Anzeige

Das Zuparken von öffentlichen Ladestationen mit einem Verbrenner-Fahrzeug – ob aus Unwissenheit oder böser Absicht – ist ein Problem, das viele Elektroauto-Fahrer kennen. In den USA haben ihm Tesla-Besitzer, die mit ihren Superchargern als erste davon betroffen waren, schon die Bezeichnung ICE-ing mit der Abkürzung für „internal combustion engine“ gegeben. Und in China ist es entweder so verbreitet oder wird so wenig geduldet, dass Tesla offenbar als Standard an allen neuen Superchargern ein technisches Gegenmittel einführt.

Supercharger-Zugang mit Tesla-App

Schon im Jahr 2019 ließ Tesla an einigen seiner Lade-Standorte in China Sperren am Boden installieren, die erst nach Eingabe eines Codes per Smartphone nach unten wegklappen, berichtet der Blog Electrek. Allerdings soll das ungewöhnlich kompliziert gewesen sein, denn man musste dazu einen QR-Code scannen und eine App eines anderen Anbieters nutzen. Neuerdings aber lassen sich die Boden-Sperren direkt mit der Tesla-App steuern – und laut Electrek werden sie seit einigen Wochen an jedem neuen Supercharger in China installiert (das Foto oben zeigt einen Anfang Dezember eröffneten Standort in Xiamen)..

Wie die Supercharger-Entsperrung ab der neuen App-Version 4.3 funktioniert, zeigte Tesla selbst Mitte November in einem Video. Zuvor musste man dafür einen QR-Code an der gewünschten Säule scannen und bekam ein Passwort, das man in einer fremden App eingeben musste, damit der Bügel auf dem Parkplatz wegklappte. Nach dem Video, das von lokalen Nutzern auf Twitter veröffentlicht wurde, geht das jetzt einfacher: Man wählt in der Tesla-App aus, an welchem Supercharger-Standort man steht und kann dann die Nummer einer der dort vorhandenen Säulen antippen, um den Parkplatz vor ihr freizugeben.

Laut dem Electrek-Bericht sind die neuen Steuer-Elemente auch in der App für westliche Länder schon vorbereitet, werden darin aber noch nicht angezeigt. So weit bekannt, gibt es außerhalb von China auch noch nicht die Boden-Sperren als physisches Gegenstück dazu. Bei einigen Superchargern zum Beispiel in Europa sind lediglich Schranken vor der Zufahrt zum gesamten Standort installiert. Sie öffnen sich, wenn man daran einen Zahlen-Code eingibt, der auf dem Tesla-Bildschirm angezeigt wird.

Chinesische Lösung für ganze Welt?

Die chinesische Lösung aber kommt jetzt ganz ohne Kontakt mit fremden Schnittstellen aus, und sie ist gezielter – mit Sperren und Freigabe für einzelne Ladeplätze statt einen ganzen Standort. Insofern wäre gut denkbar, dass Tesla in China ein Konzept testet, das für die ganze Welt gedacht ist. Schließlich kommt es an Superchargern bereits gelegentlich zu Warteschlangen, und selbst wenn alle Strombedürftigen guten Willens sind, kann es schwierig werden, die richtige Reihenfolge einzuhalten. Eine technische Lösung mit Anmeldung des Lade-Wunsches per App und dann gezielter Freigabe der jeweiligen Säule könnte für mehr Ordnung und Gerechtigkeit sorgen – zumal Tesla seine Supercharger allmählich auch für fremde Elektroautos öffnet, die aufgrund der Position ihrer Ladebuchsen manchmal gleich zwei Säulen blockieren.

Anzeige
Die mobile Version verlassen