Bild: Tesla-Computerbild von Batterie-Gigafactory mit Panasonic in Nevada
Bis zum Beginn der Produktion von Model 3 in der neuen Gigafactory in China Ende 2019 war Panasonic aus Japan der nahezu exklusive Lieferant von Batterie-Zellen für die Elektroautos von Tesla – erst mit Model S und Model X und dann mit dem Model 3 wurde er zudem zum größten Zellhersteller der Welt. Mittlerweile ringen um diesen Titel LG Energy Solutions aus Südkorea und CATL aus China, die nacheinander zu Tesla-Partnern in China wurden. Doch bei der Produktion der neuen 4680-Zelle, die Tesla im September 2020 vorstellte, sieht sich das japanische Unternehmen ganz vorn.
Tesla will weiter Zellen von Partnern
Das sagte der Leiter des Batterie-Geschäfts für Elektroautos von Panasonic, Yasuaki Takamoto, jetzt der Nachrichten-Agentur Bloomberg. Die Produktion von größeren Zellen sei „ein oder zwei Stufen“ schwieriger als in den bisherigen Formaten, erklärte er.
Für Tesla produziert Panasonic derzeit Zellen in dem Format 2170 (die ersten zwei Zahlen stehen jeweils für den Durchmesser, der zweite Teil für die Höhe) in der gemeinsamen Gigafactory im US-Bundesstaat Nevada sowie in Japan 18650-Zellen für Model S und Model X. Die jährliche Kapazität der Giga Navada wurde zuletzt mit etwa 35 Gigawattstunden pro Jahr angegeben. Aber wie Tesla-Chef Elon Musk beim Batterie-Tag im vergangenen September sagte, hat das 2170-Format und das Produktionsverfahren dafür auf Dauer keine Zukunft: Mit den eigenen 4680-Zellen sollen sich Platz- und Investitionsbedarf drastisch reduzieren lassen.
Eine schnelle Umstellung auf 4680 als Einheitszelle plant Tesla nicht und hat zudem erklärt, auch in Zukunft Batterien von den bisherigen Partnern beziehen zu wollen, und zwar möglichst noch viel mehr davon. Alle drei zeigten sich daran interessiert, auch in dem neuen Tesla-Format zu produzieren, und haben teils noch für dieses Jahr Pilotlinien dafür angekündigt. Auch der Kleinhersteller CBAK aus China verfolgt nach eigenen Angaben 4680-Pläne. Und Tesla selbst baut neben seinem Elektroauto-Werk in Fremont seine erste eigene Batterie-Linie auf. Sie wird ebenfalls als Pilotproduktion bezeichnet, soll aber Ende des Jahres auf die dafür hohe Kapazität von 10 Gigawattstunden kommen.
Panasonic prüft große 4680-Produktion
Und wie der Elektroauto-Chef von Panasonic jetzt sagte, sieht er kein Unternehmen in diesem Wettlauf besser positioniert als das eigene. Der Grund dafür seien die Herausforderungen bei der Produktion von 4680-Zellen. Wenn man die nicht in den Griff bekomme, könne das zu Sicherheitsproblemen führen. Größere Batterien seien besonders anfällig für mögliche Kurzschlüsse durch winzige Metallstücke, die in ihr Zentrum geraten. Und in dieser Hinsicht hat Panasonic laut Takamoto mit seinen lange bewährten Systemen für Sicherheitsmanagement „absolut die Oberhand“.
Nach den Worten des Managers hat das Unternehmen das zuletzt rapide Wachstum bei Elektroauto-Batterien durchaus bewusst weitgehend an sich vorbeiziehen lassen: Man expandiere nur in einem Tempo, in dem die Sicherheitsstandards beibehalten könnten, sagte er. Doch wenn Panasonic sich entscheide, in die 4680-Serienproduktion einzusteigen, dann werde das im großen Maßstab geschehen. Tesla-Chef Musk dürfte es nur recht sein, denn Knappheit an Batterie-Zellen ist nach seinen Worten der Faktor, der die Elektroauto- und Energie-Transformation am stärksten ausbremst.