Die Produktion von Batterie-Zellen in der Gigafactory von Tesla und Panasonic im US-Bundesstaat Nevada läuft nach einem Coronavirus-Stopp bis Mitte Mai seit diesem Juni wieder profitabel. Das sagte der zuständige US-Manager des japanischen Konzerns jetzt der lokalen Publikation Reno Gazette Journal (RGJ). Gleichzeitig bestätigte er, dass die Produktion für den langjährigen engen Partner Tesla erhöht werden soll. Dazu werden derzeit Umbauten vorgenommen, Anfang 2021 soll eine zusätzliche Produktionslinie in Betrieb gehen und Panasonic sucht weitere Mitarbeiter.
Billigere Zellen für Tesla
Die neue Linie in der Gigafactory mit Tesla wäre die vierzehnte und soll ihre Kapazität laut Carl Walton, Produktionschef von Panasonic in den USA, um etwa 10 Prozent erhöhen. Derzeit betrage sie 35 Gigawattstunden pro Jahr, sagte er dem RGJ. Außerdem würden dafür etwa 100 neue Mitarbeiter zusätzlich zu den bislang rund 7000 bei Tesla und Panasonic gebraucht. Die Nachfrage nach Elektroautos weltweit explodiere, sagte Walton, und mit der Expansion helfe man Tesla dabei, den Markt zu bedienen.
Aber auch bei bestehenden Anlagen in der Zell- und Akku-Gigafactory stehen Modernisierungen an. Panasonic habe schon begonnen, die Technik für eine neue Batterie-Technologie umzubauen, sagte Walton. Laut dem RGJ bietet sie zwei Vorteile, die Tesla-CEO Elon Musk sehr schätzt: Sie seien billiger zu produzieren und hätten eine höhere Kapazität. Panasonic spreche von einer um 5 Prozent erhöhten Energie-Dichte seiner Zellen für Tesla, längerfristig soll dieser Wert um 20 Prozent gesteigert werden. Auf der Kosten-Seite wirke sich die Verwendung von weniger Kobalt positiv aus.
Wie hoch die Kosten für die Gigafactory-Expansion sind, wollte Walton dem RGJ nicht sagen. Er sprach nur allgemein von einem „erheblichen Betrag“. Nach früheren Berichten geht es um Investitionen von rund 100 Millionen Dollar von Panasonic in Nevada.
Tesla setzt auf viele Zell-Pferde
Nachdem Panasonic mehrere Jahre lang der nahezu exklusive Batterie-Partner war, setzt Tesla jetzt offensichtlich auf viele verschiedene Pferde. In China kommen Zellen für das lokale Model 3 seit diesem Frühjahr von LG Chem, eine Belieferung mit billigeren LFP-Zellen von CATL für die kleinste Variante dürfte schon begonnen haben; mit beiden neueren Partnern hat Tesla zuletzt höhere Volumina vereinbart. Außerdem plant Tesla mindestens im knappen Giga-Maßstab eine eigene Zell-Produktion nahe am Stammwerk in Fremont. Eine Übersicht über all diese Pläne will Musk am Batterie-Tag von Tesla am 22. September geben.