Bild: @GF4Tesla
Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach hat am Donnerstag zusammen mit vielen Medien-Vertretern (aber ohne teslamag.de) die Baustelle für die Gigafactory von Tesla in seinem Bundesland besucht. Am selben Tag beschloss die Gemeinde Grünheide, auf deren Gebiet die Giga Berlin genannte Fabrik entsteht, die direkt südlich darunter L38 in „Tesla Straße“ umzubenennen. Und nach Aussagen des Ministers hat Tesla fest zugesagt, nach der Umbenennung seinen Deutschland-Sitz in die Gemeinde zu verlegen.
Minister dankt Tesla-Beobachtern
„Stellvertretend Dank an Euch, die Ihr das Projekt so toll begleitet“, schrieb Steinbach oder ein PR-Mitarbeiter für sein Twitter-Konto als Antwort auf ein Foto, das ihn mit einem lokalen Tesla-Beobachter auf dem Gigafactory-Gelände zeigt. Der Wirtschaftsminister lässt keinen Zweifel daran, dass ihm sehr an einem Gelingen des Projekts gelegen ist. Allerdings hat er mehrmals darauf hingewiesen, dass vor allem Tesla dafür sorgen müsse – nur wenn eingereichte Anträge von hoher Qualität seien, könnten sie auch schnell genehmigt werden.
Andere Twitter-Nutzer bedankten sich zurück für den Einsatz des Ministers. Darauf (sowie auf Twitter-Beschwerden der Bild-Zeitung und von teslamag.de, keine Einladung zu dem Presse-Termin am Donnerstag erhalten zu haben) reagierte er aber zunächst nicht.
Stellvertretend Dank an Euch, die Ihr das Projekt so toll begleitet ! https://t.co/w1S5F4sxhU
— Jörg Steinbach (@joergstb) June 25, 2020
Wie einer der von Steinbach gelobten Beobachter zudem meldete, hat die Gemeine Grünheide am Donnerstagabend schon beschlossen, dem Namen Tesla größere Prominenz zu verleihen: Die südlich an dem Gigafactory-Gelände vorbeiführende L38 wird in „Tesla Straße“ umbenannt. Darüber gab es eine kurze Rechtschreib-Diskussion auf Twitter, weil entweder ein Bindestrich in den Namen oder er als ein Wort geschrieben gehöre. Doch die Gemeinde habe den Namen vorerst wie berichtet beschlossen, bekräftigte @gigafactory_4.
Wie der RBB berichtet, hat auch Steinbach – unangemeldet – an der Sitzung in Grünheide teilgenommen, wo er freundlich empfangen worden sei. Vor Ort berichtete er von der Tesla-Zusage, seinen deutschen Firmensitz in die Gemeinde zu verlegen, wenn die Straße vor der Gigafactory den eigenen Namen bekommt. Dies ist laut dem Minister die Voraussetzung dafür, dass „die ganzen steuerlichen Einnahmen nach Grünheide fließen“ können, was mit großem Applaus bedacht wurde.
Ganzer Landkreis im Tesla-Tempo?
Und während die Bau-Arbeiten für Tesla die Woche über erkennbar weiter voranschritten, präsentierte der Landkreis Oder-Spree, zu dem Grünheide gehört, ein Strategiepapier zur Entwicklung der Region, erarbeitet durch die von der Gigafactory berührten Kommunen und Kreise. Ihm ist zu entnehmen, dass nicht nur auf der Baustelle selbst noch viel zu tun ist: Gebraucht werden mehr Wohnungen und Infrastruktur dafür sowie vor allem mehr Verkehrswege, denn bis zu 10.000 Menschen sollen wegen Tesla in die Region ziehen.
Ein Plan des Kreises zeigt allein gut 40 Vorhaben für neue oder ausgebaute Straßen sowie Bus- und Bahn-Linien, von denen die Mehrzahl als „Priorität hoch“ eingestuft wird. Und die Arbeiten dafür sollen laut einem Bericht von MOZ.de zügig vorangehen, damit sich der Lebensstandard für die Bevölkerung der Region durch die Gigafactory-Ansiedelung nicht etwa verschlechtert. In Grünheide und Umgebung sieht es also nicht nur bei Tesla selbst nach dem von CEO Elon Musk gewohnten hohen Tempo aus.