Bild: Tesla
Wieder einmal hat Tesla ein attraktives neues Elektroauto auf den Markt gebracht, wieder einmal muss die Welt außerhalb Nordamerikas weiter darauf warten – und wieder einmal gehen das Unternehmen selbst und zumindest manche Beobachter davon aus, dass es Tesla in neue Dimensionen tragen wird. Die Rede ist natürlich vom Tesla Model Y, das seit diesem März und damit früher als zunächst angekündigt in den USA und Kanada ausgeliefert wird. CEO Elon Musk wiederholte jetzt, dass der Elektro-Crossover seiner Erwartung nach sogar der meistverkaufte Tesla überhaupt wird. Und eine Grafik im jüngsten Quartalsbericht belegt anschaulich sein Markt-Potenzial.
Moderner und größer als Model 3
Die ersten, noch tröpfelnden Auslieferungen des ersten Tesla-Volumenautos Model 3 begannen im Herbst 2017. Von da an dauerte es noch etwa 15 Monate, bis das Elektroauto Europa erreichte. Auf eine ähnliche Verzögerung kann sich der alte Kontinent auch beim Model Y wieder einstellen – ironischerweise sogar eine noch längere, weil es für Europa nur in der noch zu bauenden Gigafactory im deutschen Grünheide produziert werden soll. Vor Sommer 2021 sind von dort keine Elektroautos zu erwarten. Im aktuellen Tesla-Bericht ist vorsichtig von „Beginn der ersten Auslieferungen“ in 2021 die Rede. Dafür hat CEO Musk angekündigt, dass die deutsche Gigafactory als erste von Tesla weltweit deutlich verbesserte Lackier-Technologie bekommen wird.
Wenn das Tesla Model Y dann da ist, dürfte es tatsächlich auf viel Kauf-Interesse stoßen – manche sagen, erst mit ihm werde der Plattform-Bruder Model 3 echte Konkurrenz bekommen. Denn der Elektro-Crossover kostet (nach aktuell angegebenen Preisen auf der deutschen Website) zwar rund 5000 Euro oder zehn Prozent mehr als das Model 3. Er ist aber, wie der Auto-Experte Sandy Munro beim Zerlegen feststellte, ein noch einmal moderneres Elektroauto unter anderem mit sparsamer Wärmepumpen-Heizung. Zudem bietet das Tesla Model Y viel mehr Platz zum Sitzen und für Gepäck, eine stärkere Anhänger-Kupplung und das beliebte höhere Format.
Doppelte Verkäufe bei Tesla Model Y?
Der bekannte YouTuber Doug de Muro bezeichnete das Model Y deshalb als den „Tesla, auf den alle gewartet haben“, und das Unternehmen selbst zeigt in einer Grafik in seinem neuesten Quartalsbericht, was das für den Auto-Markt bedeuten könnte. Abgebildet sind darauf zunächst als Balken die US-Auslieferungen des Model 3 in den zurückliegenden vier Quartalen. Darunter zeigt Tesla die Gruppe „alle Limousinen-Konkurrenten“ mit Mercedes C-Klasse, BMW 3er Reihe, Audi A4/S4, Lexus IS und Jaguar XE – der eigene Balken ist mit knapp 150.000 Stück etwas länger.
In einem zweiten Balken-Paar stellt Tesla dann die Auslieferungen „aller wichtigen Crossover-Konkurrenten“ im zurückliegenden Jahr dar; Mercedes GLC, BMW X3, Audi Q5, Lexus NX, Jaguar F-Pace und Porsche Macan wurden demnach in den USA gut 290.000-mal verkauft. Der Balken für das Tesla Model Y dagegen ist nach erst zwei Wochen Auslieferungen bis Ende März noch winzig. Aber wenn der Elektro-Crossover sich im Vergleich zum Rest seiner Klasse ähnlich gut verkauft wie das Model 3 relativ zu seiner, würde das für das Model Y mindestens doppelt so hohe Stückzahlen bedeuten.