Bild: BYD
Das chinesische Unternehmen BYD fordert Tesla nicht mehr nur bei den Stückzahlen heraus. In diesem Jahr könnte es erstmals mehr reine Elektroautos verkaufen als der US-Konkurrent, und während BYD bislang vor allem in niedrigeren Preis-Segmenten aktiv ist, soll sich mit der neuen Premium-Marke Yangwang auch das ändern. Neben einem dicken SUV mit speziellen Offroad-Funktionen hat sie den Sportwagen U9 vorgestellt, der in 2 Sekunden 100 km/h erreichen soll, also schneller als der lange überfällig neue Tesla Roadster. Und wie BYD am Montag zeigte, kann dieses Elektroauto tanzen, springen und auf drei Rädern fahren.
BYD-Elektroauto springt auf der Bühne
Schon bei der digitalen Premiere des Yangwang U9 vor etwa einem Jahr hatte BYD wissen lassen, dass er mit bis zu vier Motoren und dem weltweit fortschrittlichsten System für Fahrwerkssteuerung ausgestattet sein soll. Auf der US-Messe CES wurden erste Daten über den E-Sportwagen veröffentlicht. Dazu zählte die Angabe von 2 Sekunden für den Sprint auf 100 Stundenkilometer, die man bereits als Angriff auf den Roadster verstehen kann, dessen neue Generation eigentlich schon 2019 produziert werden sollte: Für ihn nennt Tesla in Europa 2,1 Sekunden bis Tempo 100.
Mit optionalen Kaltluft-Triebwerken von SpaceX soll der Roadster noch ein gutes Stück schneller beschleunigen. Außerdem soll er nach unterschiedlichen Aussagen von Tesla-CEO Elon Musk damit auch fliegen oder zumindest weit in die Höhe springen können, aber sehen konnte man das bisher nur in Fan-Animationen. BYD dagegen präsentierte bei einer Veranstaltung in Shenzhen schon jetzt die besonderen Fahrwerk-Fähigkeiten des U9 mit einem physischen Auto.
DiSus-X
The most advanced vehicle body control system of the industry globally.#Yangwang #U9 #DiSus pic.twitter.com/XUX6TflyvO— BYD Global (@BYDGlobal) April 10, 2023
In einem auf Twitter veröffentlichten Video kommt das gelb lackierte Fahrzeug zu dramatischer Musik durch ein Tor langsam auf die Bühne gefahren. Dabei schaukelt es zunächst seitlich hin und her, und anschließend heben sich abwechselnd Vorder- und Hinterwagen merklich – wie bei einem Lowrider-Umbau, wenn auch weniger extrem. Das Kunststück am Ende aber kennt man so noch nicht: Im Stand springt der Yangwang U9 in kleines Stück in die Höhe. Wie ein anderes Video zeigt, ist mit dem DiSus-X genannten System zudem Fahren auch mit nur drei montierten Rädern möglich.
Termin für Tesla Roadster noch offen
Weniger extreme Varianten davon sollen laut einem Bericht von CnEVPost auch bei anderen Elektroauto-Marken von BYD zum Einsatz kommen. In der einfachsten Version DiSus-C ist es eine aktive Luftfederung, wie Tesla sie bei seinen Premium-Modellen Model S und Model X ebenfalls bietet. Ein springendes Elektroauto aber hat das US-Unternehmen bislang nicht präsentiert, und zumindest in diesem Jahr dürfte der neue Roadster nicht einmal ohne das SpaceX-Paket zum bislang ungenannten Preis auf den Markt kommen. BYD dagegen hat für den Yangwang U9 und das SUV U8 mit ähnlicher Technologie schon rund 150.000 Euro genannt, und laut Wards Auto soll der Verkauf in diesem Jahr beginnen.