Bilder: Martin Zink
Nach einer langen Anreise durch von Klima-Aktivisten verursachte Staus auf den Autobahnen um München ist teslamag.de auf der IAA Mobility 2021 angekommen. Wir berichten von dort in einer kurzen Serie über die Highlights der ersten westlichen Automobil-Messe seit Beginn der Corona-Pandemie.
Renault-Elektroauto in Golf-Klasse
Was in Deutschland der Golf ist, ist in Frankreich der Megane. Renault ist der nationale Massenhersteller und liefert mit dem Megane seit vielen Jahren einen Gegner des namensgebenden Klassen-Primus von VW. Bisher boten die Franzosen den Megane nicht elektrisch an und sparten sich eine nachträgliche Elektrifizierung des ursprünglich als Verbrenner konstruierten Fahrzeuges. Volkswagen hingegen ging eben jenen Schritt mit dem e-Golf und bot damit eher ein Verzicht-Fahrzeug mit wenig Leistung und wenig Reichweite. Auf der IAA präsentiert Renault nun den elektrischen Megane mit der Bezeichnung E-Tech Electric als direkten Wettbewerber zum VW ID.4.
Wir würden das Fahrzeug als Hatchback bezeichnen, also eine Art flachen Kombi. Als Grundlage dafür nutzt Renault die konzerneigene Plattform CMF-EV. Dabei ist der elektrische Megane das erste Fahrzeug unter der Marke Renault, das diese Plattform nutzt, nicht aber das erste Fahrzeug – der Nissan Ariya baut ebenfalls darauf auf. Technisch scheint der Megane gut ausgerüstet zu sein, zum Beispiel mit einer stromsparenden Wärmepumpe zur Klimatisierung.
Der Innenraum macht einen aufwendig gestalteten und guten Eindruck. Ein großes Display zeigt alle wichtigen Informationen direkt vor dem Fahrer an, ein hochkant verbauter Bildschirm sitzt zusätzlich in der Mitte des Cockpits. Dieser ist wohl eine Zusatzausstattung, weshalb sich die Käufer der einfacheren Linien mit dem horizontalen Display direkt hinter dem Lenkrad, immerhin knapp 9-Zoll groß, begnügen müssen. Dem Entertaintment-System liegt ein Android-Betriebssystem zu Grunde. Wir finden den Innenraum ziemlich schick, auch wenn die Materialauswahl in der von uns begutachteten Ausstattung fast protzig wirkt – irgendwie glänzte in dem IAA-Ausstellungsfahrzeug innen alles. Aber Geschmäcker sind verschiedenen und wir können verstehen, wenn man das als modern empfindet.
Preis für Megane E-Tech Electric offen
Auf dem Messestand in München jedenfalls wirkt der neue Renault von außen ziemlich wuchtig, gleichzeitig aber stylisch. Man erkennt die französische Herkunft gut. Etwas klein scheint der Kofferraum ausgefallen zu sein. Das sollen 440 Liter sein? Erschwerend kommt die sehr hohe Ladekante hinzu. Auch auf der zweiten Sitzbank geht es beengt zu – jedenfalls für eine 1,90 Meter große Person.
Laut Renault kommt die im Megane E-Tech Electric eingebaute Batterie von LG Energy Solutions und basiert auf einer Nickel-Mangan-Kobalt-Chemie. Zwei Größen stehen zu Auswahl: 40 und 60 kWh. Geladen wird mit 7,5 kW Wechselstrom oder optional mit 130 kW Gleichstrom. Das ist nicht wirklich viel. Gemäß WLTP-Zyklus soll der Megane 300 bzw. 470 Kilometer weit fahren können. Preise wurden auf der Messe noch nicht genannt. Der Megane soll ab März 2022 verfügbar sein.