Bilder: Martin Zink
Bei der IAA Mobility 2021 hat Volkswagen mit dem ID.Life ein Konzept für ein weiteres Elektroauto auf Basis der eigenen MEB-Plattform präsentiert, deren kleinster Vertreter bislang der ID.3 ist. Mit dem ID.Life zeigt sich VW aber mutiger: Ein derartig unkonventioneller Kleinwagen wäre vor einigen Jahren und unter dem Eindruck des VW Lupo wohl nicht möglich gewesen. Klein, jugendlich und dadurch auch sympathisch wirkt der ID.Life auf dem IAA-Messestand. Allerdings ist er ein Concept-Car, was man an Details wie dem abnehmbaren Dach und dem verspielten Plüscheinlagen im Innenraum erkennen kann.
Bezahlbare Elektroautos gesucht
Lösungen wie diese dürften es nicht in die Serie schaffen, obwohl einige bahnbrechende Auffälligkeiten erhalten bleiben könnten. So fällt das Fehlen jeglicher festverbauter Digitalanzeigen auf. Kein Display, kein Monitor – nur ein Smartphone. Und das gehört auch noch dem Besitzer und wird nur beim Fahren in den ID.Life gestellt. Eine wilde Idee, die uns in der Theorie aber sehr gefällt: reduziert, vermutlich einfach zu bedienen und alles in allem kostengünstig.
Aktuell fehlt ein wirklich gutes Elektroauto mit sinnvoller Größe zum niedrigen Preis – das sehen auch Tesla und VW so, die gleichermaßen Modelle um 20.000 Euro angekündigt haben. Der Twizy von Renault oder der Dacia Spring sind als Autos kaum ernst zu nehmen, und auch der elektrische Fiat 500 ist nur ein umgestrickter Verbrenner. Renaults Zoe ist in die Jahre gekommen. Der Honda e ist zwar cool, aber ziemlich teuer.
Volkswagen lässt in diesem Zusammenhang nichts Genaues verlauten, aber wissen, dass der ID.Life eher günstig sein soll. Und er ist auf Nachhaltigkeit getrimmt. So ist die Karosserie aus recycelten Materialien gefertigt. Die auffälligen Plastik-Komponenten an der Karosserie bestehen laut VW aus recycelten PET-Flaschen, im Klarlack wurden Holzspäne verarbeitet.
VW ID.Life mit Yoke wie bei Tesla
Der Innenraum ist in der Studie ziemlich schlicht und wird durch ein Steuerhorn dominiert, wie es auch im aufgefrischten Tesla Model S auffällt. VW vereint hier Bedienung von Fahr-Modus, Blinker und Hupe an einem Ort, wodurch auch die beweglichen Teile und Knöpfe im Tesla-Stil reduziert sind. Das wirkt in der Studie auf jeden Fall wertiger als im ID.3. Wir sind gespannt, ob sich VW mit dieser Lösung in die Serienproduktion wagen wird.
Die technischen Daten der Studie sind nicht vollständig bekannt. Zur Ladegeschwindigkeit wird nichts gesagt, aber Volkswagen nannte eine Batteriegröße von 57 kWh. Der Preis soll um die 20.000 Euro liegen. Das wäre sehr günstig, zumal eines der wenigen mitgeteilten Details lautet, dass der ID.Life mit knapp 234 PS aufwartet – eine Menge Kraft für ein so kleines Fahrzeug. Alles in allem zeigt Volkswagen mit dem ID.Life ein wirklich spannendes Elektroauto, das uns gut gefällt und hoffentlich einige Neuerungen in die Serie retten wird.