Bild: Tesls (Symbolbild)
Die Erwartungen waren groß, und das war auch die Enttäuschung, als sich am vergangenen Freitag nach Börsen-Schluss herausstellte, dass die Aktie von Tesla zumindest vorerst doch nicht in den Index S&P 500 aufgenommen wird. Am Montag waren die US-Börsen wegen des Feiertags Labor Day geschlossen, und so reagierten sie erst am Dienstag richtig auf die Tesla-Enttäuschung – mit einem Kurs-Verlust von gut 21 Prozent auf 330,21 Dollar. Seit dem kurzen Hoch knapp über 500 Dollar am Montag vor einer Woche hat Tesla damit rund ein Drittel seines zuvor ebenso rasch gestiegenen Börsen-Wertes wieder verloren.
Tesla fällt mit ganzem Tech-Sektor
Allerdings waren die Verluste bei Tesla in den vergangenen Tagen so wie vorher die Kurs-Gewinne zwar weit überdurchschnittlich. Aber sie ereigneten sich in einem Umfeld allgemein schwacher Technologie-Aktien, die zudem auch den breiten Markt weit nach unten zogen. So verlor auch Apple allein am Dienstag gut 6 Prozent, und der S&P 500 als der Index, den Tesla vorerst nicht direkt mit beeinflussen wird, knapp 3 Prozent.
Genau wie Tesla hatte Apple am vergangenen Montag einen Aktien-Split vollzogen, um den Kurs optisch niedriger zu machen und den Handel zu erleichtern, und beide hatten seit der Ankündigung dieser Maßnahme starke Gewinne verzeichnet. Auch der Tech-Sektor insgesamt erholte sich bislang überaus kraftvoll von seinem Corona-Tief an der Börse in diesem Frühjahr, in dem Teslas Börsen-Wert kurzzeitig unter 100 Milliarden Dollar zurückgefallen war. Zu seiner jüngsten Schwäche-Phase trugen jetzt auch Meldungen bei, laut denen der japanische Konzern Softbank mit Käufen von Aktien-Optionen in den vergangenen Monaten für künstliche steigende Tech-Kurse gesorgt haben soll.
Größter Tesla-Tagesverlust überhaupt
Eines aber unterscheidet Tesla von den anderen Aktien in seiner Gruppe, die von manchen Börsianern inzwischen als FAATMAN zusammengefasst werden: Anders als die übrigen Technologie-Größen Facebook, Apple, Amazon, Microsoft, Alphabet und Netflix darin hat Tesla beinahe den Zwischen-Höhepunkt erwischt, um sich weitere 5 Milliarden Dollar an Eigenkapital zu verschaffen. Die Kapital-Erhöhung abhängig von der Markt-Lage und Teslas konkreten Vorgaben wurde vergangenen Dienstag angekündigt und war laut einer Mitteilung von diesem Dienstag schon abgeschlossen.
Zu welchen Kursen die beauftragten Broker die neuen Tesla-Aktien untergebracht haben, wurde zunächst nicht bekannt. Aber sie dürften nicht niedriger gewesen sein als nach dem Einbruch von diesem Dienstag. Mit gut 21 Prozent war er noch ausgeprägter als die Verluste von rund 18 Prozent an einem einzigen Handelstag in diesem März und dürfte damit für Tesla der größte aller Zeiten gewesen sein. Seit Jahresanfang hat sich der Kurs allerdings immer noch mehr als verdreifacht.