Bild: Suite Seventeen
Einen Tesla will er immer noch unbedingt, aber um den bezahlen zu können, hat Emil Senkel jetzt einen ganz anderen Weg eingeschlagen: Mit frühen Drohnen-Berichten und Computer-Zeichnungen über den Bau der Gigafactory in Grünheide bei Berlin wurde der Berliner kurz fast berühmt als „Tesla-Boy“, wie er selbst berichtet. Darüber vernachlässigte er allerdings und „vermasselte“ schließlich sein Abitur, und verlor auch noch viel Geld mit Tesla-Aktien. Trotzdem ist er heute bester Dinge: Senkel hat sich das Börsen-Kapital zurückgeholt, damit und viel eigener Arbeit ein Bistro aufgemacht und hofft auf ein Tesla Model 3 als Firmenwagen.
50% Verlust mit Tesla-Aktien
Dass er jung unter die Gastronomen gegangen ist, ließ Senkel nach einem halben Jahr Funkstille in dieser Woche auf Twitter wissen, mit Link zu einem professionellen Video über Renovierung und Eröffnung seiner Suite Seventeen in Berlin. Auf Nachfrage von teslamag.de erzählte der frühere Tesla-Boy und immer noch -Fan mehr darüber, wie es dazu kam.
Und seine Geschichte geht zwar offenbar und hoffentlich gut weiter, aber zwischendurch hört sie sich nicht angenehm an. Wegen der ständigen Beobachtung und Dokumentation der Tesla-Fabrik sei er in der Schule nicht recht bei der Sache gewesen, berichtet Senkel. Letztlich sei er wegen zu viel Fehlens gar nicht zum Abitur zugelassen worden. Umso intensiver beschäftigte er sich mit der Tesla-Aktie, und handelte sie auch kreditfinanziert – und verlor so zwischenzeitlich 50 Prozent seines Geldes durch automatische Verkäufe bei zu starken Schwankungen, wie er schreibt. Ohne die Kredit-Hebelung wäre nichts passiert, meint Senkel, aber diese Lektion habe er eben gelernt. Und Glück im Unglück: Weil er noch minderjährig war, erstattete der Broker den Verlust.
Mit diesem Geld ging Senkel das Bistro-Projekt an, erzählt er weiter. Und davon klingt er viel begeisterter als von der Abi-Idee, zu der er sowieso eher überredet worden sei. Kochen dagegen habe er schon vorher gemocht und zuhause früh fast professionell damit begonnen: Mit 15 Jahren kaufte er Zutaten mit Taschengeld und bereitete Gerichte zu, die er zu einem mittels Excel-Tabelle berechneten Aufschlag an seine Eltern verkaufte.
Model 3 als Firmenwagen?
Beim Kochen ist er als Jung-Gastronom geblieben, von der Börse aber will Senkel sich jetzt erst einmal ganz fernhalten, wie er weiter schreibt. Das zurückgeholte Tesla-Geld habe er komplett in das Bistro investiert, plus ein kleines Erbe und ein bisschen von den Eltern. Insgesamt sei er „im Moment etwas weiter von meinem Tesla entfernt als vorher“, schreibt er. Aber in den nächsten Jahren habe er jetzt Gelegenheit, Geld zu verdienen und bei der Arbeit immer weiter zu lernen. Und es mache Spaß, „jeden Tag Leute mit leckerem Essen glücklich zu machen“.
Mit dem Restaurant-Unternehmen, das er „zu 100% auf eigene Rechnung“ betreibt, hofft der inzwischen 18 Jahre alte Senkel seinen Tesla-Traum schneller realisieren zu können als „mit einem konventionellen Lebensweg“. Außerdem könne so ein Tesla ja auch als Firmenwagen zum Einkaufen oder Beliefern genau richtig sein. Und bis es so weit ist, hat der Jungunternehmer eben Spaß beim Kalkulieren und Kochen.