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Größe durch Kapital: Früher Pessimist will nicht mehr auf fallenden Tesla-Kurs wetten

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Bild: teslamag.de (Symbolfoto)

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Bei dem Start-up Nikola hatte er Recht und Erfolg, an Tesla aber hat er sich die Zähne ausgebissen: Unter dem sprechenden Namen Muddy Waters Research betreibt Carlson Block eine Anlagefirma, deren Tätigkeit auf Wikipedia als „rechercheintensiv“ beschrieben – sie zählt zu den bekanntesten Leerverkäufern und identifiziert Kandidaten dafür mit Analysen, die teils auch öffentlich gemacht werden. Bei Nikola mit seinem Gründer Trevor Milton, der sich mit Elon Musk und sein Unternehmen mit Tesla verglich, hat das Geldverdienen mit fallenden Kursen gut funktioniert – die Aktie hat seit ihrem Hoch im vergangenen August drastisch verloren und der Gründer wurde wegen Betrug angeklagt. Mit Tesla aber dürfte umgekehrt Muddy Waters viel Geld verloren haben, und Gründer Block hat jetzt erklärt, woran das seiner Meinung nach liegt.

Tesla-Skeptiker löste Position auf

Wie lange genau er mit Muddy Waters gegen Tesla spekulierte, ist öffentlich nicht bekannt, aber beispielsweise schon im Frühjahr 2019 verkündete Block in einem Interview, das Unternehmen werde früher oder später bankrott gehen. Kurz vorher hatte er bestätigt, mit Put-Optionen auf diesen Fall zu setzen. Seine Tesla-krische Haltung hat er seitdem nicht abgelegt, aber im Juli 2020 war die Position dazu wieder geschlossen. Er habe „Gottseidank“ keine Short-Position in Tesla mehr, sagte Block damals, und riet auch allen anderen, die Finger davon zu lassen.

Das immerhin war ein guter Rat, denn in dieser Zeit war die Tesla-Aktie zwar schon kräftig gestiegen, machte damit aber bis in diesen Januar hinein noch weiter. Dabei sagte Block dem Unternehmen im Juli 2020 zwar nicht mehr den baldigen Bankrott voraus, erklärte aber, er sehe keine Chance, dass es jemals nachhaltig Geld verdienen werde (s. eingebettetes Video). Die Quartalszahlen sprechen seitdem eine andere Sprache, aber das bedeutet nicht, dass Block sich widerlegt sieht. Aus der sicheren Position des finanziell nicht mehr Betroffenen heraus soll er jetzt in einem seltenen Brief an Anleger erklärt haben, was für Tesla-Leerverkäufer schiefgelaufen ist.

Zum ersten Mal seit der Gründung seines Hedgefonds im Jahr 2015 habe Block an dessen Anleger geschrieben, berichtete am Donnerstag die New York Times. Seine mehrjährige Wette gegen Tesla sei „in den Himmel geschickt“ worden, bestätigte er demnach darin, und es gebe keine Pläne, sie zurückzuholen. Er habe sich seinerzeit am Narzissmus von CEO Elon Musk gestört und geglaubt, dass er Tesla damit in den Abgrund bringen würde, zitiert ihn die NYT. Er habe aber die Fähigkeit von Musk unterschätzt, „riesige Mengen Kapital aufzunehmen, sich selbst neu zu erfinden und Aktionäre zu faszinieren“. Skeptiker wie er hätten korrekt erwartet, dass es Tesla an Größe fehlen würde, um mit etablierten Autoherstellern zu konkurrieren – aber dabei nicht erkannt, wie schnell das Unternehmen stattdessen seine Kapitalbasis vergrößern konnte.

„Börse würde Musk neue Milliarden geben“

Für Block ist Musk ein notorischer Lügner – was er vor einem Jahr als jammerschade bezeichnete, weil der Tesla-Chef ansonsten Großes geleistet habe, das ihm jahrhundertelange Verehrung einbringen könne. Aber er gibt sich nicht mehr der Illusion hin, genügend andere von seiner Sichtweise überzeugen zu können: Die aktuelle Tesla-Marktkapitalisierung von rund 700 Milliarden Dollar möge manchen fragil erscheinen, schrieb Block laut NYT jetzt. Aber bevor damit irgendetwas passiere, werde Tesla immer noch in der Lage sein, sich an der Börse neue Milliarden zu besorgen.

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