Bild: Tesla (Archiv)
Bislang hat sich noch jeder größere Kursrückgang von Tesla an der Börse als Kaufgelegenheit erwiesen, aber mit ungeschicktem Timing kann man mit der Aktie natürlich trotzdem Geld verlieren. So scheint es auch einem Anleger in den USA ergangen zu sein, denn wie jetzt bekannt wurde, hat er eine Klage gegen Tesla-CEO Elon Musk und sein gesamtes Bord eingereicht. Darin geht es unter anderem um eine Twitter-Nachricht von Musk, mit der er einen Tesla-Kursrückgang um 12 Prozent Prozent auslöste.
Musk-Nachricht kostete kurz Milliarden
Dem Tesla-Chef selbst wird laut einem Bericht von Bloomberg Law vorgeworfen, mit seinem „erratischen“ Verhalten auf Twitter Haftungsrisiken und Börsenverluste in Milliarden-Höhe ausgelöst zu haben. Das Tesla-Board soll nicht genug dagegen unternommen haben, obwohl Musk sich nach einem früheren Konflikt mit der Börsenaufsicht SEC darauf verpflichtet hatte, seine Twitter-Nachrichten zu Tesla kontrollieren zu lassen. Wenn sich daran nichts ändere, sei die Fähigkeit von Tesla gefährdet, neues Kapital aufzunehmen, zitiert Bloomberg aus der Klage.
Viele der Angaben darin sind geschwärzt, doch unter anderem beklagt der Aktionär die Twitter-Nachricht von Mai 2020, in der Musk erklärte, der Tesla-Aktienkurs sei seiner Meinung nach zu hoch. Diese führte zu einem Kurseinbruch an der Börse, der in der Klage mit 14 Milliarden Dollar angegeben ist. Schon am Tag darauf erholte sich die Aktie allerdings wieder und hat sich seit dieser Zeit in etwa verfünffacht.
Dennoch soll „Musks falsches Verhalten“ und das Nichteingreifen des Boards Tesla laut der Klage insgesamt erheblichen Schaden zugefügt haben. Der Kläger fordert vom Gericht die Feststellung, dass der CEO und sein Aufsichtsgremium ihre Treuepflichten verletzt haben und dafür gegenüber Tesla und seinen Aktionären haftbar sind. Eine Höhe des geforderten Schadenersatzes ist nicht angegeben.
Noch darf Tesla-Chef frei schreiben
Ein Rechtsexperte von Bloomberg Law sagte zu der Klage, es könne gut sein, dass das Gericht keine Geduld mit Musk mehr zeigen werde, nachdem er schon viele Twitter-Chancen bekommen habe. Allerdings scheiterte im vergangenen Mai vorläufig eine andere Klage, in der ebenfalls mit Bezug auf die Kurs-Warnung des Tesla-Chefs beantragt wurde, ihm die Nutzung seines privaten Twitter-Accounts für Tesla-Informationen zu verbieten.