Mit unbedachten Twitter-Nachrichten hat sich Tesla-CEO Elon Musk in der Vergangenheit einigen Ärger eingehandelt, und nach längerer Abstinenz scheint er aktuell einen Rückfall zu haben. “BEFREIT AMERIKA JETZT“, forderte Musk unvermittelt an diesem Dienstag, um dann am Mittwoch nicht auf Twitter, aber in einer öffentlichen Telefonkonferenz von „Faschismus“ durch Corona-Sperrverfügungen zu sprechen. Und als wäre das nicht genug für die vielen Tesla-Beobachter und -Anhänger, setzte er am Freitag noch mehrere fast verstörende Nachrichten oben drauf. Eine der letzten allerdings brachte eine Erklärung für Musks merkwürdiges Verhalten in den letzten Tagen – vielleicht sogar eine Entschuldigung.
Tesla-Chef: Tesla-Kurs zu hoch
Nachdem er sich am Vortag zuletzt mit einer Kritik an der offiziellen Zählung von Coronavirus-Toten auf Twitter gemeldet hatte, begann der Tesla-Chef seinen Freitag dort mit der vergleichsweise harmlosen Ankündigung, fast sämtlichen physischen Besitz einschließlich Häusern verkaufen zu wollen. Dann aber: „Der Tesla-Aktienkurs ist meiner Meinung nach zu hoch“, schrieb Musk.
Das führte zu einem jähen Kurseinbruch der Tesla-Aktie. Der setzte sich fort, als der CEO inmitten vieler ratloser Twitter-Nachfragen wenig später erneut forderte, den Bürgern ihre „FREIHEIT“ zurückzugeben. Dann zitierte er in einzelnen Nachrichten mehrere Zeilen aus der US-Nationalhymne, danach den US-Poeten Dylan Thomas. Mehr als einmal wurde der Tesla-CEO von ihm nahestehenden Nutzern gefragt, ob alles in Ordnung sei.
Tesla stock price is too high imo
— Elon Musk (@elonmusk) May 1, 2020
Darauf gab es bald eine Antwort, die man als Ja verstehen könnte: Zunächst erklärte Musk, seine Freundin Grimes sei wütend auf ihn, was wesentlich weniger Like-Angaben als andere Nachrichten seiner aktuellen Serie zu bekommen schien. Ein Twitter-Nutzer aber verstand den Hinweis richtig – es habe Gerüchte über eine Trennung gegeben, hielt er erfreut fest, die dann wohl nicht stimmten.
Tesla-Aktie fast auf Tagestief
Und dann löste Musk ohne viel Aufhebens auf: „Baby soll am Montag kommen“, schrieb er. Das wäre am von Fans gefeierten Stars Wars Day, was zum Tesla-CEO samt junger Familie passen würde. Dass er ein weiteres Kind bekommt, darüber hatte Grimes im Januar informiert. Möglicherweise geht die bevorstehende Geburt als Erklärung, wenn nicht sogar als Entschuldigung, für Musks derzeit für viele befremdliches Twitter-Verhalten durch. Die Tesla-Aktie allerdings beendete den US-Handel am Freitag nur wenig über ihrem Tages-Tiefstand bei gut 700 Dollar.
Somit ist Musk schon einen Teil seines Besitzes losgeworden und konnte auch für die anderen Anleger den Kurs der Tesla-Aktie näher an einen für ihn korrekten Wert bringen. Dass diese ihm für die Börsen-Abkühlung bei Tesla dankbar sein werden, ist jedoch nicht zu erwarten.