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„Das können wir nicht“: Japanischer Auto-Ingenieur staunt über Tesla-Computer

fsd computer

Tesla

Bild: Tesla

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Der japanische Wirtschafts- und Technik-Verlag Nikkei Business Publications hat laut einem Bericht seiner Zeitung Nikkei Asian Review ein Model 3 von Tesla zerlegen lassen und das Ergebnis Experten von anderen Autoherstellern gezeigt. Das wichtigste Ergebnis dieser Aktion: „Mit Blick auf die Elektronik-Technologie ist das kleine Unternehmen von Elon Musk den Giganten der Branche weit voraus“, wie Nikkei Asian Review schreibt.

Am auffälligsten an der Technologie im ersten Volumen-Elektroauto von Tesla ist laut der Zeitung der Computer für Full Self-Driving (FSD), also autonomes Fahren. Diese Hardware wurde intern entwickelt und soll nach Angaben von Tesla viele Male leistungsfähiger sein als vergleichbare Produkte anderer Hersteller. Auch die Nikkei-Publikation bezeichnet den FSD-Computer als Teslas „wichtigste Waffe im entstehenden Elektroauto-Markt“. Er könne sogar das Ende für die Lieferkette der Autoindustrie in ihrer heutigen Form bringen.

Denn laut Nikkei Asian Review liegt in Computern wie dem von Tesla der Schlüssel zum „Umgang mit den großen Datenmengen in den intelligenteren, autonomeren Autos von morgen“. Brancheninsider würden erwarten, dass derartige Technologie nicht vor dem Jahr 2025 wirklich Fuß fasst. Und das wiederum bedeute: „Tesla ist seinen Konkurrenten sechs Jahre voraus“, was enorme und teils beängstigende Folgen für den Rest der Autoindustrie nach sich ziehen könne.

„Das können wir nicht“, zitiert die Zeitung die Aussage eines Ingenieurs bei einem großen Autohersteller aus Japan zum Autonomie-Computer von Tesla. Dies klingt zunächst einmal nach Mangel an technischer Kompetenz, doch eigentlich geht es um etwas anderes, wie später erklärt wird: An sich könnne nichts Toyota oder Volkswagen davon abhalten, schon viel früher als 2025 nachzuziehen. Aber die großen Hersteller hätten die Sorge, Teile der Lieferketten obsolet zu machen, die sie „über Jahrzehnte kultiviert haben“, wird der Ingenieur weiter zitiert.

Denn durch Systeme wie den integrierten FSD-Computer sinke die Zahl der einzelnen Kleincomputer (Electronic Control Units – ECUs) pro Auto dramatisch, erklärt Nikkei weiter. Für deren Zulieferer sei dies ein existenzielles Problem, weshalb sich die großen Autohersteller verpflichtet fühlten, „weiterhin komplizierte Gewebe aus Dutzenden ECUs zu nutzen, während wir im Model 3 nur ein paar davon gefunden haben“.

Tesla dagegen müsse kaum Rücksicht auf alte Zulieferer-Beziehungen und deren Überlebensfähigkeit nehmen, und die Zerlegung des Model 3 habe gezeigt, dass die meisten Teile darin von Tesla selbst stammen. Das Unternehmen habe also „enge Kontrolle über die Entwicklung fast aller Schlüsseltechnologien“. Wenn diese Strategie Erfolg habe, hätten wohl auch Konkurrenten kaum eine Wahl, als ihre alten Geschäftsmodelle und Lieferketten aufzugeben, schreibt Nikkei.

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