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Kostenlos-Wochenende: Alle Ladestationen bei EnBW wegen Software-Panne freigeschaltet

enbw ladestation kiosk mode kostenlos

https://twitter.com/Elektro_Robin

Bild: @Elektro_Robin

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Wer sich als Anbieter von Ladestationen für Elektroautos schnell bekannt und beliebt machen möchte, hat eine einfache Möglichkeit dazu: Strom verschenken. Von ihr Gebrauch zu machen schien zum Beispiel schon Tesla, als im September 2020 plötzlich beliebige Fremd-Elektroautos an seinen V3-Superchargern in Europa laden konnten, und zwar kostenlos. Nach Angaben aus Tesla-Kreisen war das allerdings eine Panne, aber in diesem Februar spendierte der deutsche Energie-Konzern EnBW zur Feier seines 500. schnellen Standorts einen Tag lang freies Laden mit Ankündigung. Jetzt gab es auch dort technische Probleme – und die führten dazu, dass Elektroauto-Fahrer sogar ein ganzes Wochenende lang kostenlosen Strom bekamen.

Kein Elektroauto soll leer ausgehen

Ein versteckter Hinweis darauf kam am Samstag schon von EnBW selbst: Mit seiner Karte mobility+ sei aktuell Laden auch an den selbst betriebenen Punkten in dem Netz aus eigenen und fremden möglich, obwohl deren Status in der App als „unbekannt“ angezeigt werde, schrieb das Unternehmen auf Twitter.

Dass das bedeutete, dass man an den EnBW-Säulen in der Zeit kostenlos laden konnte, erwähnte es naheliegenderweise nicht. Aber so war es, wie ein Sprecher teslamag.de am Montag auf Nachfrage bestätigte: Ab Freitagabend habe es ein Problem mit der Backend-Software gegeben, sagte er. Als sich herausstellte, dass es am Wochenende nicht würde gelöst werden können, habe man das System abgeschaltet und so die Säulen kostenlos nutzbar gemacht. Das sei eine ganz klare Entscheidung gewesen – es dürfe nicht vorkommen, dass strombedürftige Kunden aufgrund eines Fehlers auf EnBW-Seite leer ausgehen.

Eine der Personen, die von der Freigabe profitierten, war der bekannte Elektroauto-Tester und Twitter-Nutzer @Elektro_Robin. Er zeigte am Sonntag den Bildschirm einer Säule in einem „Kiosk Mode“ (s. Foto oben) und erklärte dazu erfreut, EnBW verschenke den Strom dort. Genau das sei die richtige Reaktion auf technische Probleme, während andere Lade-Anbieter Kunden in solchen Fällen gern „den Mittelfinger“ zeigten.

Alle EnBW-Säulen bis Montag frei

Dass das Problem (für das Unternehmen, für die Kunden eher das Gegenteil) alle aktuell etwa 600 eigenen schnellen Ladesstandorte sowie die rund 700 langsameren von EnBW betroffen hatte, stellte sich erst bei der Nachfrage von teslamag.de heraus. Erst am Montagvormittag habe man das Backend wieder in Betrieb nehmen und den bundesweiten Kiosk-Modus aufheben können, sagte der Sprecher. Auch dazu gab es eine indirekte Twitter-Nachricht, laut der wieder alle Systeme wie gehabt laufen. Wer Geld beim Elektroauto-Laden sparen möchte, sollte also vielleicht dem Twitter-Profil von EnBW folgen und versuchen, frühzeitig seine Botschaften zu decodieren.

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