Bilder: eivissa
Seit Anfang des Monats produziert Tesla in seiner deutschen Gigafactory Berlin das Model Y auch in der Basis-Version mit lediglich Heckantrieb und weniger Akku-Kapazität als bei Long Range und Performance, und in dieser Woche wurden die ersten Exemplare davon ausgeliefert – wobei das „ersten“ hier wörtlich zu verstehen ist, denn offenbar sind die Auslieferungen unterbrochen, weil es ein Problem mit den Zulassungspapieren gibt. Mindestens ein deutsches Model Y RWD aber wurde schon einem Kunden übergeben und von ihm angemeldet. Auf vielfaches Bitten hin testete er gleich die Ladeleistung des für Tesla neuen BYD-Akkus darin – und konnte erfreuliche Werte berichten.
Falscher Motor in Tesla-Genehmigung
Die Produktion des kleinsten Model Y in Grünheide scheint gut in Gang zu sein, denn in dieser Woche meldeten in dem Forum Tesla Fahrer und Freunde (TFF) mehrere Besteller, eine Fahrzeug-Identifizierungsnummer erhalten zu haben, an der sich die deutsche Herkunft erkennen lässt. Bis zur Übergabe dauert es dann normalerweise nicht mehr lange, doch in diesem Fall wurden die meisten Kunden informiert, dass sie sich verzögert oder dass sie ihr Fahrzeug nicht zulassen können. Der Grund dafür soll sein, dass Tesla einen anderen Motor nutzt als laut Typ-Genehmigung, was jetzt zunächst korrigiert werden muss.
Tatsächlich waren Anfang dieser Woche schon mehrere Tesla Model Y RWD aus Deutschland „für eine schnelle Auslieferung verfügbar“ im Bestand zu sehen, doch am Donnerstag gab es nur noch Exemplare aus China. Von außen und nach den angegebenen technischen Daten unterscheiden sie sich nicht, unter dem Blech aber ändert sich viel: Wie eigentlich zunächst für alle deutschen Model Y vorgesehen, wird sowohl das hintere als auch das vordere Element des Fahrzeug-Rahmens an einem Stück in Giga-Pressen produziert. Den mittleren Teil bildet ein strukturelles Akku-Paket, in Grünheide vorerst von BYD statt von Tesla selbst wie in der Gigafactory Texas.
Die Basis-Version des Model Y aus China hat einen Akku mit Batterien von CATL, die wie die von BYD für Grünheide auf der robusten LFP-Chemie basieren. Die Kapazität des strukturellen BYD-Pakets ist annähernd gleich, und zur Reichweite nannte Tesla in aktualisierten Typ-Anmeldungen die gleichen Werte wie zuvor. Nicht bekannt war bislang, wie schnell ein Model Y mit dem neuen Akku lädt. Erste Informationen lieferte in dieser Woche aber das TFF-Mitglied ingolfernst, das als einer von nur wenigen Kunden oder vielleicht sogar der einzige vor dem Stopp ein deutsches Model Y RWD bekam und auch zulassen konnte.
Model Y mit BYD-Akku mit guten Ladedaten
Und die Daten, die er nach dem ersten Test mitzuteilen hatte, sehen ermutigend aus. Das Laden des BYD-Akkus begann knapp über 20 Prozent, wie man in einer von einem anderen TFF-Mitglied angelegten Grafik (s. oben) sieht. Wenig später betrug die Leistung 172 Kilowatt, wo sie zudem bis 50 Prozent blieb. Die CATL-Batterie hat anfangs laut der Kurve das gleiche Niveau, fällt dann aber rasch ab und lädt bei 50 Prozent nur noch mit etwa 110 Kilowatt. Ab diesem Stand geht es bei der BYD-Batterie beschleunigt abwärts, und bei knapp 90 Prozent treffen sich die Ladekurven zum ersten Mal wieder, kreuzen sich aber nicht. Der neue Akku aus China scheint also technisch einen guten Start zu haben – mehr Tests dürften folgen, wenn Tesla das Problem mit der Typ-Genehmigung gelöst hat.