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Luxus-Elektroauto von früherem Model-S-Chef vor Start – aber nicht als Tesla-Konkurrent

lucid air rawlinson

Bild: Lucid

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Die meisten Elektroautos, die jetzt viele Jahre nach denen von Tesla auf den Markt kommen, stammen von etablierten Herstellern, die damit teils widerwillig auf den von Elon Musks Unternehmen in Gang gebrachten Trend reagieren. Anders sieht es bei Lucid Motors aus: Dort arbeitet der ehemalige Chefentwickler des Tesla Model S, der sich die Chance nicht entgehen lassen wollte, bei Lucid ein Elektroauto ohne jegliche Vorgaben zu entwicklen. Die Serien-Version der Air genannten Luxus-Limousine soll jetzt Anfang September gezeigt werden – aber ein Tesla-Konkurrent oder gar -Killer will Lucid nicht sein.

Konsequenter anders als Tesla

Dass Peter Rawlinson, der 2009 vom frühen Partner Lotus zu Tesla kam und seit 2013 Technik- und Vorstandschef bei Lucid ist, Elektroautos entwickeln kann, hat er mit dem Model S gezeigt. Acht Jahre nach dessen Start gibt es noch heute kein Modell, das dem Tesla in jeder Hinsicht das Wasser reichen könnte. Seinen Wechsel zu Lucid begründete der britische Ingenieur damit, dass er sich beim Model S noch an konventionellen Fahrzeugen orientieren musste. Der Air soll also noch konsequenter anders sein als die Tesla-Limousine.

Dass Tesla selbst sich inzwischen ebenfalls mehr traut, zeigt der Cybertruck mit seinem keilförmigen Stahl-Design, der sich nach Ansicht von Experten zum Beispiel beispiellos günstig produzieren lässt. Rawlinson aber will mit dem Air in das Luxus-Segment, das Tesla mit Model S und Model X nur ansatzweise bedient. Aber auch technisch will er weiter gehen als sein früherer Arbeitgeber: Die Spannung in Akku und Antrieb soll 900 Volt betragen, was schnelleres Laden und mehr Effizienz ermöglicht.

Mehrere Prototypen seines Air hat Lucid bereits gebaut und gezeigt, jetzt steht nach Corona-Verzögerungen laut einer Mitteilung die nächste Stufe bevor: Am 9. September soll das Luxus-Elektroauto online als Serien-Fahrzeug präsentiert werden, die Produktion vor Jahresende beginnen und die Auslieferung Anfang 2021. Dazu baut Lucid eine Fabrik im US-Bundesstaat Arizona. Laut Rawlinson ist sie wohl die erste in Nordamerika, die gezielt und ausschließlich für Elektroautos errichtet wurde. Tesla dagegen hat sein Stammwerk in Fremont von GM und Toyota übernommen.

„Genug Platz für Lucid und Tesla“

Trotz der gemeinsamen Vergangenheit und trotz der möglichen Vorteile von Lucid als noch neuerer Neustarter sieht sich Rawlinson aber keineswegs als Gegner von Tesla. Mit dem Air ziele er ohnehin eher in die Region der S-Klasse von Mercedes (die selbst einen internen Elektroauto-Konkurrenten namens EQS bekommen soll), sagte der CEO und CTO dem Blog ArsTechnica. „Bitte nennt uns nicht Tesla-Killer“, bat er in dem Interview. Die Welt sei groß genug, damit sich beide Unternehmen nebeneinander bestens entwickeln könnten.

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