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Mail an Besteller: Tesla beginnt diskret Verkauf von neuem Model Y aus Gigafactory in Texas

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Bild: Tesla

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Die Auslieferungen von in der neuen Fabrik produzierten Model Y würden in diesem Moment beginnen, sagte Tesla-CEO Anfang April bei dem Fest zur Eröffnung der Gigafactory in Texas, während mehrere dieser Elektroautos vor ihm über die Bühne fuhren (s. Foto). Anders als gut zwei Wochen vorher beim offiziellen Start der deutschen Gigafactory gab es anschließend aber keine feierlichen Übergaben an Kunden, und auch hinterher meldete sich außer einer Tesla-Mitarbeiterin niemand mit der Information, ein Model Y aus Texas erhalten zu haben. Mit gut einem Monat Verzögerung könnte sich das jetzt aber ändern, denn offenbar bietet Tesla Elektroautos aus der neuen Fabrik in E-Mails Bestellern anderer Versionen an.

Mehrere Model Y aus Texas im Angebot

In Texas sollte das Model Y erstmals mit Akku-Paketen aus den größeren 4680-Batterien produziert werden, die als Teil der tragenden Fahrzeug-Struktur dienen können. Passend dazu wurde vor der Eröffnung im April eine neue Variante mit der Bezeichnung Model Y AWD bei der US-Behörde EPA angemeldet. Anders als wegen der neuen Batterien weithin erwartet hat die jedoch deutlich weniger Reichweite als die alte Version Long Range und wiegt kaum weniger. Trotzdem bestätigte die eine Tesla-Mitarbeiterin mit einem Model Y aus Texas, dass darin 4680-Batterien stecken.

Das war wenige Tage nach dem „Cyber Rodeo“ zur Eröffnung, und von weiteren Kunden mit Elektroautos aus der neuen US-Fabrik war seitdem nichts zu hören. Am Mittwoch aber meldeten sich auf Twitter mindestens zwei Besteller von Model Y in anderen Varianten mit der Information, von Tesla ein interessantes Angebot erhalten zu haben: Ausgewählte Model Y AWD aus Texas stünden für eine beschleunigte Auslieferung zur Verfügung, und zwar derzeit nur „in der Region“, heißt es darin. Über das eigene Tesla-Konto können die Empfänger die Auswahl sehen. Einer von ihnen zeigte eine Übersicht mit drei Model Y, wobei aber nicht klar wurde, ob das alle für ihn waren.

Die angezeigten Preise entsprechen grob dem, was schon vorher im Quellcode der Tesla-Website entdeckt wurde. Das billigste der drei Model Y AWD in der Übersicht kostet 60.990 Dollar, was ziemlich genau dem zuvor gefundenen Basis-Preis von 59.900 Dollar plus 1000 Dollar für die blaue Lackierung entspricht. Damit bestätigte sich zugleich der Abstand zum Model Y Long Range als nicht sehr groß. In dieser Version kostet das Elektroauto nur 3000 Dollar mehr, bietet aber mit 330 Meilen gegenüber 279 Meilen bei der Texas-Version etwa 80 Kilometer mehr Reichweite. Mit der Tesla-Mail von Mittwoch wurden zudem erstmals weitere technische Daten für die AWD-Version bekannt: Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 135 Meilen pro Stunde die gleiche wie beim Model Y LR, die Beschleunigung auf 60 Meilen pro Stunde dauert mit 5 Sekunden zwei Zehntel länger.

Neben Neugier auf den neuesten Tesla spricht also wohl hauptsächlich eine weitere Angabe in der E-Mail an Kunden dafür, das Angebot anzunehmen: Die Auslieferung sei „innerhalb von Wochen“ möglich, heißt es darin – während der Web-Konfigurator für aktuelle US-Bestellungen des Model Y geschätzte Termine nicht vor diesem November anzeigt. Einer der Kunden, die Tesla auf die recht schnell verfügbaren Elektroautos aus Texas hinwies, entschied sich aber trotzdem dafür, bei seinem schon länger bestellten Model Y zu bleiben.

Eigene Tesla-Batterien oder BYD-Akku?

Nicht eindeutig geklärt ist unterdessen weiterhin die Frage, ob alle Model Y aus der neuen Gigafactory mit den tragenden Akku-Paketen ausgestattet sind. Die 4680-Batterien dafür kommen derzeit noch von einer (relativ groß angelegten) Pilotanlage in Fremont, zu deren Hochlauf Tesla keine genauen Angaben macht. CEO Musk sprach bei der Texas-Eröffnung zwar viel über die Vorteile der neuen Bauweise, sagte aber nicht konkret, dass sie in der Fabrik als einzige zum Einsatz kommt.

Auch in der aktuellen E-Mail wird das Batterie-Format nicht erwähnt. Stattdessen könnte zumindest in manchen Model Y aus Texas ein Akku von BYD stecken. Gerüchte über eine Belieferung durch den wichtigen Elektroauto- und Batterie-Hersteller aus China gab es schon im vergangenen Sommer. Und in diesem März berichtete ein Analyst, Tesla habe ihn darüber informiert, mittlerweile vier statt vorher drei Batterie-Lieferanten zu haben. Auf der anderen Seite spricht das bislang offenbar noch begrenzte Angebot dafür, dass im Model Y AWD tatsächlich 4680-Batterien stecken.

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