Bild: @Robsingh916
Zunehmend setzt sich die Erkenntnis durch, dass die von Tesla gestellte Herausforderung für die alte Auto-Industrie mindestens ebenso so sehr in Digitalisierung liegt wie in Elektrifizierung. Beides geht, zum Beispiel bei Batterie-Steuerung oder Ladeplanung, ohnehin Hand in Hand, und nicht nur die deutschen Hersteller sind eilends dabei, ihre internen Software-Kompetenzen zu verstärken. Tesla dagegen ist in der Digital-Welt des Silicon Valley geboren und aufgewachsen, und CEO Elon Musk hat als Unternehmer in ihr begonnen. Entsprechend souverän ist dort der Umgang damit. Sogar die neckische Praxis des Versteckens von Überraschungen in Software gibt es auch bei Tesla – und ein Besitzer in den USA hat jetzt offenbar eine neue entdeckt.
Tesla macht Software-Tradition mit
Das erste „easter egg“, also Osterei im Software-Bereich, tauchte laut Wikipedia in dem Spiel Moonlander aus dem Jahr 1973 auf: Wenn man den Mond auf eine bestimmte Weise anfliegt, ist dort ein Restaurant von McDonald’s zu sehen. Programmierer zeigen also, was sie noch alles könnten, und haben ganz einfach Spaß bei der Arbeit – an dem sich dann wiederum die Nutzer ihrer Software erfreuen können. So wurde schnell eine Tradition daraus. Google setzt sie mit überraschenden Reaktionen auf bestimmte Suchanfragen fort, und auch bei Tesla wurde schon früh eine Reihe von Ostereiern entdeckt.
CEO Elon Musk scheint sie sogar so sehr zu mögen, dass er im November 2018 mehrere davon ankündigte – womit sie eigentlich gar keine mehr sind. Versteckt sind Spaß-Extras wie die Abgasskandal-Funktion oder der Romantik-Modus höchstens noch in den Tesla-Menüs, eine geheime Tipp-Kombination aber muss man dafür nicht kennen. Trotzdem scheint Tesla weiterhin offenbar auch Ostereier im klassischen Sinn einzubauen. Dafür spricht jedenfalls die Entdeckung eines Besitzers eines seiner Elektroautos in den USA.
https://twitter.com/Robsingh916/status/1425279200731095040
„Das passiert, wenn es draußen superheiß ist und ich die Klimaanlage voll aufdrehe“, schrieb am Mittwoch mit einem tränenlachenden Smiley @Robsingh916. Ein vom Bildschirm seines Model Y abgefilmtes Video dazu zeigt, was er meint: Zu hören ist nur lautes Rauschen, aber sehen kann man, wie die Frunk-Haube des blauen Tesla erst anfängt, wie im Wind zu flattern, und dann regelmäßig fast ganz auf und wieder zu klappt. Das Model Y scheint also nach Luft zu schnappen, zu hecheln oder zu fächeln.
Model Y hechelt bei 39 Grad
„Nette Programmierung“, schrieb @Robsingh916 dazu, ist also offenbar der Meinung, ein neues Osterei entdeckt zu haben. Nach seinen Antworten auf Nachfragen spielte sich das Gezeigte an einem Tag mit über 39 Grad Außentemperatur in Kalifornien ab. Im Auto seien es anfangs sogar 53 Grad gewesen. Möglicherweise startet das Hauben-Hecheln also nur, wenn draußen mehr als 100 Grad Fahrenheit herrschen und man die Klimaanlage auf die höchste Stufe stellt.
Eine alternative Erklärung wäre ein Fehler statt ein Easter Egg in der Tesla-Software. Seine reale Frunk-Haube war jedenfalls die ganze Zeit über fest geschlossen, beteuerte der Entdecker, und auch sonst mache sein Tesla keinerlei Probleme. Zwei Kommentatoren schrieben, bei ihnen sei das gleiche Phänomen aufgetreten, und einer von ihnen erklärte, er habe es bei Tesla reparieren lassen. @Robsingh916 dagegen ließ wissen, falls es sich tatsächlich um einen Fehler handle, wolle er den auf jeden Fall behalten.