Bild: teslamag.de (Musk bei Fest für deutsche Tesla-Fabrik im Oktober 2021)
Seit einer Weile zeichnete sich ab, dass zu den bereits vielen Missionen von Tesla-, SpaceX- und Boring-Chef Elon Musk eine weitere hinzukommen würde: In diesem Mai veröffentlichte er auf Twitter warnend eine Grafik zur Geburtenrate in den USA. Die vergangenen zwei Jahre seien in dieser Hinsicht ein Desaster gewesen, ergänzte Musk später, wobei er selbst ja seinen Beitrag dagegen leiste. In dieser Woche dann wurde berichtet, dass er seit vergangenen November noch zwei weitere Kinder hat. Und kurz darauf machte er Nachwuchs-Förderung von einer privaten Angelegenheit zu einem offiziellen Teil seines geschäftlichen Wirkens.
Finanzielle Musk-Anreize für mehr Kinder
Dass er seit November 2021 Zwillinge mit der früheren Tesla- und heutigen hochrangigen Neuralink-Managerin Shivon Zilis hat, wie Business Insider unter Berufung auf Gerichtsdokumente berichtete, bestätigte Musk zunächst zwar nicht direkt. Er tue sein Bestes, gegen die Unterbevölkerungskrise zu helfen, schrieb er aber am Donnerstag auf Twitter, ähnlich wie im Juni. Dann begann er, öffentlich über einen Tesla-Robovan für Menschen und Fracht zu sinnieren, also ein Elektroauto, in das unter anderem viel Nachwuchs passen würde.
Nach diesen Anspielungen machte Musk am Freitag zudem klar, dass der Einsatz für mehr Nachwuchs für ihn keine Privatangelegenheit mehr sein soll und dass er es auch nicht mehr bei Appellen dazu belassen will. Er plane, die „childcare benefits“ in seinen Unternehmen deutlich zu erhöhen, schrieb er, also die Zahlungen für Beschäftige, die Kinder haben. Über seine Musk Foundation wolle er außerdem direkt an Familien spenden.
Kids are worth it if at all possible. I’m planning to increase childcare benefits at my companies significantly.
Hopefully, other companies do same.
Also, Musk Foundation plans to donate directly to families.
Hopefully, details to be announced next month.
— Elon Musk (@elonmusk) July 8, 2022
Die Details dazu werde er im nächsten Monat bekannt geben, kündigte der Tesla-Chef außerdem an. Dem stellte er zwar ein „hoffentlich“ voran, wie er es auch bei anderen zeitlichen Prognosen in Bezug auf seine Unternehmen gern macht. Aber die Zusage von mehr Kinder-Geld für Beschäftigte und auch Familien außerhalb des Musk-Reichs klang definitiv. Somit dürfte er daran erinnert werden, falls sie im August noch nicht umgesetzt oder zumindest konkretisiert ist.
Tesla bei aktuellen Kündigungen sparsam
Mit Blick auf Tesla kommt sie in einer Zeit, in der dort laut Musk 3-3,5 Prozent der Beschäftigten entlassen werden müssen, um im schnellen Wachstum entstandene Überbesetzungen zu korrigieren und das Unternehmen für eine drohende Rezession schlanker zu machen. Nach Berichten bietet Tesla den Betroffenen nur eine bis zwei Wochen Weiterzahlung des Gehalts an, und dafür müssen sie auf alle anderen Ansprüche verzichten. Vorher hatte Musk erklärt, wer nicht mindestens 40 Stunden pro Woche im Büro arbeite, solle sich einen anderen Job suchen. Über den Umweg seiner Bevölkerungssorgen scheint er jetzt zu einer arbeitnehmerfreundlicheren Haltung zu kommen – allerdings vorerst nur für den Teil seiner Belegschaften, die seine neueste Mission aktiv unterstützen.