Bild: Tesla
Wir haben nach der Präsentation des Model 3 einen Elon Musk erlebt, der das soziale Netzwerk Twitter erfolgreich als Werbeplattform genutzt hat. Fast stündlich schrieb er die aktuelle Anzahl an Reservierungen und stand Rede und Antwort bei Fragen anderer Nutzer zum Mittelklassefahrzeug. Mit einer Reichweite von aktuell 3,67 Millionen Followern ist der Account des CEO schließlich auch eine der besten kostenlosen Werbemaßnahmen.
Vor wenigen Stunden hat Musk jedoch so viel getwittert wie nie zuvor. Dabei gab er zahlreiche neue Informationen und Details zum Model 3 bekannt, die man aus der offiziellen Präsentation nicht entnehmen konnte.
276.000 Reservierungen in drei Tagen
Musk hatte gestern noch versprochen, dass er im Laufe des Tages die Anzahl an Reservierungen der ersten 72 Stunden veröffentlichen würde. Dies hat er nun getan. Wie es heißt, sind in den ersten drei Tagen insgesamt 276.000 Reservierungen eingegangen. Bei einem erwarteten Durchschnittspreis von 42.000 US-Dollar macht das ganze 11,6 Milliarden US-Dollar an potenziellen Erlösen. Sollte der Trend aktuell so weitergehen, werden die 500.000 Reservierungen noch vor dem 2. Teil der Enthüllung erreicht werden.
@elonmusk crazy. Think you might crack 500k with part 2?
— Ryan Hummer (@RyanHummer) 3. April 2016
@mindthreat @RyanHummer Yes, if the trend continues, before
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016
Optionen: Mattschwarz, Anhängerkupplung, veganes Leder, Luftfederung
Elon Musk ging auch auf konkrete Vorschläge für mögliche Optionen ein. Dabei enthüllte er, dass es definitiv eine Anhängerkupplung, Smart-Air-Luftfederung und veganes Leder als Optionen geben wird. Ob es die bei der Präsentation vorgestellten mattschwarze Lackierung geben wird, ist anscheinend noch nicht festgelegt worden. Musk meinte jedoch, dass dies bei der hohen Nachfrage Sinn machen würde.
@SnoozeThroughF1 There will be an optional tow hitch.
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016
@AmarnathRevanna Air suspension dynamically adjusts ride height
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016
@GoesAzedo yes
— Elon Musk (@elonmusk) 4. April 2016
@jeffrey @neutyp Matte black was surprisingly popular. Probably makes sense to bring it to production.
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016
Auch über die Felgen, die es in die Produktion schaffen werden, hatten wir bereits berichtet.
@elonmusk Please make sure these wheels make it to production. Franz and his team is amazing! #model3 #tesla pic.twitter.com/kfiSTUDjuM
— Model3OwnersClub (@Model3Owners) 2. April 2016
@Model3Owners They will. We spent a lot of time on those.
— Elon Musk (@elonmusk) 2. April 2016
7.500 US-Dollar Steuergutschrift könnte mehr Kunden erreichen als erwartet
In den Vereinigten Staaten gibt es für den Kauf von Elektrofahrzeugen eine Steuergutschrift von 7.500 US-Dollar. Einziges Manko: Diese ist auf 200.000 Fahrzeuge pro Hersteller festgesetzt. Tesla hat im Dezember letzten Jahres die 100.000er-Absatz-Marke geknackt (wohlgemerkt weltweit, wie viele davon in den USA, ist unklar). Das bedeutet, dass es für circa noch 100.000 Fahrzeuge des Autobauers eine solche Steuergutschrift geben wird. Einige Kunden, die das Model 3 reserviert haben, fanden es unfair, dass erneut die Bestandskunden Vorrang haben und möglicherweise zum zweiten Mal von dieser Steuergutschrift profitieren. Musk erwiderte jedoch, dass nach Produktionsplan auch eine große Anzahl von Neukunden diese Gutschrift erhalten dürfte.
@RGspan Our production ramp plan should enable large numbers of non X/S customers to receive the credit.
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016
@_Only_Hawk @MICHAELSD01 @TechGrlTweeter definitely
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016
Musk ging auch noch einmal auf die Wartelisten für die Reservierungen ein. Er erklärte, dass jede Region eine eigene Warteliste für die Produktion erhält. Somit hat man eine Reservierungsnummer für die bestimmte Region, in der man sich befindet, und nicht auf der ganzen Welt insgesamt. Womöglich wird es beispielsweise die Reservierungsnummer 2000 sowohl in Nordamerika als auch in Europa geben. Trotz der hohen Anzahl an Reservierungen macht es laut Musk also weiterhin Sinn frühzeitig zu reservieren, da man so in seiner Region einen guten Platz ergattern kann.
A Model 3 order gives you priority in your geography, so, even tho total count is high, ordering early will make a big difference locally.
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016
Ein weiterer Nutzer fand es unfair, dass eine späte Reservierung aus Kalifornien (Westküste) laut Teslas Aussage zum Auslieferungsplan (West- nach Ostküste) eine frühere Auslieferung bedeuten würde als eine frühe Reservierung aus New Jersey (Ostküste). Musk erklärte jedoch, dass es nicht so ablaufen wird. Nicht alle Reservierungen der Westküste werden priorisiert, sondern lediglich die sehr früh getätigten. Der Grund dafür ist, dass man die ersten Fahrzeuge in der Nähe der Produktionsstätte in Fremont hätte, sodass bei eventuellen Problemen ein schnelles Einschreiten möglich ist.
@MICHAELSD01 @TechGrlTweeter Won't happen. Reason initial cars are delivered close to factory is to have rapid turnaround on early issues.
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016
@_elombardo @rjpryan correct
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016
Interieur: Fehlende Instrumententafel soll nach 2. Teil der Enthüllung Sinn machen
Nachdem wir gestern berichtet haben, dass die fehlende Instrumententafel des Model 3-Prototypen auch im finalen Produkt nicht vorhanden sein wird, wurden erneut gemischte Gefühle in den Kommentarspalten und den sozialen Netzwerken geäußert. Elon Musk erklärte auf Twitter, dass das ganze Konzept nach dem 2. Teil der Enthüllung, also kurz vor Produktionsbeginn, mehr Sinn ergeben wird. Ob ein Head-up-Display in das finale Produkt implementiert wird, ist jedoch weiterhin unklar.
@BValvsRacing It will make sense after part 2 of the Model 3 unveil
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016
Ein anderer Nutzer gab noch ein paar Ideen für das Lenkrad ab, da es im Prototypen noch sehr schlicht gehalten wurde. Wie Musk jedoch erklärte, wird sich das tatsächliche Lenkrad und die Steuerung wie von einem Raumschiff anfühlen.
@iKrivetko that's not the real steering system
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016
@HBL_Cosmin Wait until you see the real steering controls and system for the 3. It feels like a spaceship.
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016
Einige andere Nutzer haben sich Sorgen um den möglichen Stauraum gemacht. Es wurde gefragt, wieso es eine eher kleine Heckklappe gibt und nicht eine solche wie beim Model S oder X. Der Nutzer erklärte, dass er gerne sein Fahrrad mitnehmen würde. Musk antwortete daraufhin, dass es die einzige Möglichkeit war, für die Fondpassagiere genügend Kopffreiheit zu schaffen. Ein Fahrrad sollte dennoch ohne Probleme reinpassen, da auch die Rücksitze umklappbar sind. Zudem werden auch mindestens zwei Kindersitze hinten rein passen, wenn es sehr schmale Sitze sind sogar drei.
@CmaxVs Only way to get enough rear passenger headroom was to move the rear roof cross-car support beam. A bike will still fit no problem.
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016
@_amwolo_ They can. Will be great for road trips and camping
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016
@B_Rans yes. Will easily fit two child seats. Three if you buy slim seats.
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016
Exterieur: Verfeinerungen stehen noch an, Strömungswiderstandskoeffizient könnte bei 0,21 liegen
Von einigen Twitter-Nutzern kam die Bemerkung auf, dass sie sich eine bessere Front für das Model 3 wünschen. Musk erklärte, dass man aktuell noch daran arbeite und die Front etwas anpassen wird. Auch weitere Bereiche des Fahrzeugs könnten verfeinert werden. Dabei soll es auf jeden Zehntel Millimeter ankommen.
@gerardomarina Some tweaking underway
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016
@scottkelley99 Edge and contour refinement are ongoing. Even .1mm matters.
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016
Ein Vorschlag eines Nutzers, wie die neue Front aussehen könnte.
@elonmusk @PeteEhmKay @gerardomarina Credit to James Anders. https://t.co/r6MUw9TV2e pic.twitter.com/IO7tSSlPAR
— Nick Hoffmann (@TheHoff525) 3. April 2016
Der Strömungswiderstandskoeffizient des Model 3 soll bei 0,21 liegen. Das Model S hat einen cw-Wert von 0,24, welcher im Bereich der Serienproduktion aktuell nur von dem Mercedes-Benz CLA 180 BlueEFFICIENCY (0,22) geschlagen wird. Mit 0,21 wäre das Model 3 aktuell Spitzenreiter in der Serienproduktion.
@EduardoForneck hopefully 0.21
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016
Leistung und Antrieb: Allrad optional und für unter 5.000 US-Dollar
Elon Musk ging bei seinen Antworten auch auf die Leistungsdaten des Model 3 ein. Die bei der Präsentation vorgestellten Prototypen waren alle mit Allradantrieb ausgestattet, jedoch hatten diese Fahrzeuge nicht die Leistungsdaten, die das finale allradbetriebene Model 3 haben wird. Dieses soll laut Musk deutlich zügiger beschleunigen. Außerdem wird der Allradantrieb nicht wie erwartet 5.000 US-Dollar kosten, sondern weniger. Wie es heißt soll aber auch der Hinterradantrieb des Model 3 konventionelle Allradantriebe anderer Hersteller durch bessere Traktionskontrolle schlagen.
@AndersRytter yes, but production AWD will be a lot faster
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016
Model 3 will be RWD, with dual motor AWD optional. Even RWD will have great traction on ice due to fast torque response of Tesla drivetrain.
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016
@torvos torque is shifted between front & rear motors every ~.01 secs. Traction control is way better than a normal AWD. Digital vs analog.
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016
@AlexBelohlavek less
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016
Expansion in Europa: Produktionsstätte könnte nach Produktionsstart des Model 3 kommen
Auch einige europäische Nutzer stellten ihre Fragen zum Model 3. Ein Nutzer machte sich sorgen, ob man in Europa das Model 3 überhaupt erhalten wird, bevor es eine eigene Produktionsstätte hier gibt. Elon Musk erklärte, dass man natürlich schon vor einer solchen Produktionsstätte in Europa beliefert wird, man aber eine Produktion in Europa aufbauen muss, um die langfristige Nachfrage zu bedienen. Sobald die Produktion in Fremont ihren Höchststand erreicht (500.000 Fahrzeuge pro Jahr in 2020), muss es laut Musk auch eine Produktion in Europa geben. Zudem wird man die Anzahl an Service Centern und Superchargern in Europa erhöhen, aber das wissen wir ja bereits.
@tapwin No, but we will need to build a factory in Europe to serve long-term regional demand as Fremont reaches max capacity.
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016
@Alandbru @TeslaMotors should be addressed this year
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016
@Zooropa88 @TeslaMotors Superchargers and service centers will cover all of Italy later this year
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016
@CrackedUpCorson Will cover whole country hopefully this year
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016