In China wurde im Februar ein getarntes Elektroauto entdeckt, bei dem man sich nicht sicher sein konnte, ob dahinter Tesla oder Mazda (oder etwas ganz anderes) steckt. Scheinwerfer, Felgen, Bremsen und Rückleuchten waren vom Model Y bekannt, die gesamte Form aber ähnelte eher dem kleineren Mazda-SUV CX-30. Nachdem der Erlkönig zunächst nur auf einem Transporter gesehen wurde, zeigte sich kurz darauf, dass er auch selbstständig fahren kann. Und jetzt gibt es neue Bilder von der mysteriösen Mischung, die deutlich für die Tesla-Theorie sprechen.
Supercharger und Service-Wagen von Tesla
Veröffentlicht wurden sie im Westen offenbar zuerst in dem spanischen Auto-Forum Cochespias. Dort diskutierten die Nutzer mögliche neue Elektroautos von Tesla beziehungsweise das Warten darauf, bis einer von ihnen die zwei Fotos beisteuerte, die offenbar ebenfalls aus China stammen. Das Auto darauf sieht grob aus wie der Tesla-Mazda von Februar, unterscheidet sich aber in Details wie einem anderen Tarnmuster. Außerdem scheint er keine Außenspiegel zu haben und auch nicht die seitliche Plastik-Beplankung, die bei der ersten Sichtung an den CX-30 erinnerte.
Die Gesamtform aber ist offenbar die gleiche, was ein Hinweis darauf ist, dass es sich um den gleichen Erlkönig oder womöglich um ein Exemplar von mehreren ähnlichen handelt. Zudem mehrten sich die Tesla-Indizien: Dieses Mal wurde das Auto an einer Supercharger-Station fotografiert. Ob es dort lädt, kann man nicht erkennen, aber ein mobiler Service-Wagen von Tesla dahinter mit geöffnetem Kofferraum spricht dafür, dass es zum selben Unternehmen gehört. Zudem zeigt das zweite neue Foto Teile des Cockpits – mit von Tesla bekanntem Lenkrad und Bildschirm.
Die Tesla-Indizien überwiegen mittlerweile also merklich, was aber noch die Frage offen lässt, was in China konkret vorbereitet wird. Schon im November 2022 berichtete die Nachrichten-Agentur Reuters von einer Überarbeitung des Model 3, die im dritten Quartal 2023 in die Produktion gehen solle. Von der Form her besser passen würde aber das Model Y – und auch dafür soll Tesla eine Auffrischung planen, wie nach der ersten Erlkönig-Sichtung, aber ohne Bezugnahme darauf, ebenfalls Reuters berichtete. Hier war von einer Produktion mit veränderter Form und Innenraum ab Oktober 2024 die Rede.
Neue Elektroauto-Plattform soll bald starten
Zu beiden Möglichkeiten hätte es Informationen beim Anleger-Tag von Tesla vergangene Woche geben können, doch der konzentrierte sich auf die fernere Zukunft und das große Bild. Bestätigt wurde bei der Veranstaltung, dass Tesla an einer neuen Elektroauto-Plattform arbeitet, mit der die Produktion 50 Prozent weniger kosten soll als die von Model 3 oder Model Y. Die Informationen dazu blieben so abstrakt, dass man sich kaum vorstellen kann, dass Prototypen auf teilweiser Mazda-Basis schon getestet werden. Auf der anderen Seite sagte der weltweite Gigafactory-Chef nach dem Event, die Produktion der neuen Tesla-Generation solle schon in 18-24 Monaten beginnen.