Die zusammen mit Panasonic betriebene Batterie- und Akku-Fabrik von Tesla im US-Bundesstaat Nevada war schon deshalb die erste Gigafactory der Welt, weil es diesen Begriff vorher nicht gab – er wurde von Elon Musk oder seinem Team für Fabriken erfunden, die gigawattstundenweise Batterien produzieren oder verbauen. Mit etwa 20 Gigawattstunden Kapazität war Giga Nevada, wie sie heute genannt wird, im Jahr 2018 zugleich tatsächlich die größte Batterie-Fabrik der Welt. Inzwischen gibt viel größere Fabriken und Projekte, unter anderem von Tesla wie Panasonic. Aber auch aus der allerersten Gigafactory soll laut einem Bericht noch einmal mehr herausgeholt werden.
Japanische Fachleute für Fabrik mit Tesla
Die Entscheidung für Tesla als Partner für eine Milliarden-Investition war ein Wagnis, doch nach Anlauf-Schwierigkeiten und zwischenzeitlichen Verstimmungen zahlt sie sich aus. Während Panasonic die Produktion in Nevada nur nach und nach erhöhte, begann Tesla in China allerdings im großen Stil bei anderen Herstellern einzukaufen und kündigte im September 2020 an, selbst in die Batterie-Produktion einzusteigen. Die gemeinsame Gigafactory spielt also eine weniger zentrale Rolle als früher.
Gebraucht wird sie trotzdem, zumal die massenhafte Produktion eigener 4680-Batterien bei Tesla länger benötigt als 2020 angekündigt. Und wie jetzt die Wirtschaftszeitung Nikkei Asia berichtet, investiert Panasonic derzeit zwar nicht unbedingt zusätzliches Geld in die Gigafactory in Nevada, aber Zeit: Seit Juni sollen Dutzende Fachkräfte aus Japan in die USA geschickt worden sein, um mehr aus den Batterie-Anlagen in der Fabrik herauszuholen. Das Ziel sei eine Steigerung der Produktion um 10 Prozent bis 2024.
Die Produktionseffizienz an dem US-Standort solle auf das Niveau der inländischen Fabriken gebracht werden, sagte laut dem Bericht eine Panasonic-Führungskraft. Das neue Ziel laute 43 Gigawattstunden pro Jahr – genug zum Beispiel für rund 550.000 Model 3 oder Model Y mit Long-Range-Akku. Für diese beiden Elektroautos werden im Tesla-Stammwerk Fremont Batterien aus Nevada genutzt. Die neue Gigafactory in Texas produzierte anfangs Model Y mit Akkus aus 4680-Batterien, ist aber erst einmal zu dem konventionellen 2170-Format zurückgekehrt.
Panasonic plant US-Werk für 4680-Batterien
Auch von diesen Batterien kann Tesla also weiterhin kaum genug bekommen – wie man vielleicht auch daran sieht, dass in den USA die mittlere LR-Variante des Model 3 vorübergehend aus dem Programm genommen wurde. Die geplante Steigerung in Nevada entspricht immerhin 50.000 zusätzlichen Elektroautos. Die Dimensionen werden aber zunehmend ganz andere. In diesem März bezeichnete Panasonic das 4680-Format von Tesla als neuen Weg nach vorn, und im Juli wurde bekannt, dass das japanische Unternehmen eine neue Fabrik dafür im US-Bundesstaat Kansas bauen will. Laut einem Marktforscher will Tesla von Panasonic in den nächsten Jahren volle 2 Terawattstunden Batterien beziehen.