Bild: Louis de Sambucy
Von der Bekanntgabe des Vorhabens bis zur Fertigstellung vergingen nicht einmal fünf Monate: Die Netzanschluss-Arbeiten zur Erweiterung der mit Tesla-Technik realisierten weltweit größten Akku-Speicheranlage um 50 Prozent sind abgeschlossen, teilte ein Geschäftsführer des Betreibers Neoen Anfang April auf LinkedIn mit. Schon bald werde die (schon vor dem Ausbau) größte Batterie der Welt dabei helfen, in der aktuell wegen niedriger Nachfrage schwierigen Zeit das Stromnetz Südaustraliens zuverlässiger zu machen.
Ergebnis von Wette mit Tesla-Chef
Der erste Teil der riesigen Tesla-Anlage am Standort Hornsdale Reserve mit jetzt 150 Megawatt Leistung und 193,5 Megawattstunden Kapazität wurde Ende 2017 fertiggestellt. Er war das Ergebnis eines Angebots, das Tesla-CEO Elon Musk auf Twitter gemacht hatte, nachdem die Provinz South Australia nach schweren Stromausfällen Unterstützung gesucht hatte: 100 Megawatt in 100 Tagen nach Auftragsvergabe, oder das ganze System ist kostenlos. Tesla hielt Wort, und die zusammen mit Neoen gebaute Anlage sparte Stromkunden sofort viel Geld.
Dass bald die Erweiterung folgte, verwundert insofern nicht. Angekündigt wurde sie im November 2019 vom Wirtschaftsministerium, das 50 Millionen australische Dollar (etwa 30 Millionen Euro) beisteuerte – so viel, wie der Tesla-Riesenakku in zwei Jahren durch Stromhandel verdient haben soll. Er dient dazu, überschüssigen Strom, teils von Neoen-Windkraftwerken, aufzunehmen und bei hoher Nachfrage abzugeben. Beides trägt zur Stabilisierung des Stromnetzes bei, für die sonst teure fossile Reservekraftwerke gebraucht würden, sodass die Gesamtkosten für Kunden sinken und Ausfälle vermieden werden.
Noch größerer Park mit Tesla Megapacks
Der Hornsdale-Speicher von Tesla und Neoen wurde noch mit Powerpack-Modulen realisiert, die laut Tesla eine Kapazität von 232 Kilowattstunden pro Stück haben. Inzwischen gibt es die noch größeren Megapacks, die pro Modul bis zu 3 Megawattstunden speichern und 1,5 Megawatt Leistung bieten. Sie lassen sich zu Anlagen mit bis zu 1 Gigawattstunde und 250 Megawatt Leistung zusammenstellen, laut Tesla innerhalb von weniger als drei Monaten.
Tatsächlich dürfte ein Megapack-Projekt früher oder später selbst den bislang weltgrößten Speicher in Australien weit übertreffen. Ende März veröffentlichte der Versorger Hawaiian Electric Unterlagen zu einem Speicher-Park aus Tesla Megapacks, der bei einer Leistung von 135 Megawatt bis zu 810 Megawattstunden Strom aufnehmen soll. Allerdings soll er erst im Juni 2022 in Betrieb gehen.