Bereits jetzt wird der größte Lithium-Ionen-Speicherakku mit Technik von Tesla betrieben – in diesen Wochen dürfte die geplante Erweiterung des Projekts Hornsdale Reserve in Australien auf 150 Megawatt Leistung und 185 Megawattstunden Kapazität abgeschlossen werden. Aber die Entwicklung zu immer größeren Akku-Reserven geht mit riesigen Schritten weiter: Der Versorger Hawaiian Electric beantragte jetzt eine Anlage aus den neuen Tesla-Megapacks mit einer Leistung von 135 Megawatt – und einer Kapazität, die mit 810 Megawattstunden schon am Giga-Bereich nagt.
Tesla-Speicher der größte von fünf
Das geht aus von Hawaiian Electric veröffentlichten Unterlagen zur Prüfung der Umweltverträglichkeit des Projekts hervor. Darüber hinaus plant der Versorger noch vier weitere, zum Teil deutlich kleinere Speicher-Parks auf unterschiedlichen Inseln der Gruppe. Der Speicher mit Tesla-Akkus ist auf der Insel Oahu auf dem Gelände des Kraftwerks Kahe geplant. Zusammen mit einem etwa halb so großen Speicher in der Nähe soll er Strom aus Wind und tagsüber reichlich verfügbarer Sonne aufnehmen und nachts abgeben. Ob auch dieser Teil mit Technik von Tesla realisiert wird, blieb zunächst offen.
Die Akku-Anlage mit 810 Megawattstunden jedenfalls soll im Jahr 2022 in Betrieb gehen und ein dann abzuschaltendes Kohlekraftwerk ersetzen. Laut dem Antrag soll sie aus „rund“ 244 Megapacks von Tesla auf Betonsockeln bestehen, die nach Angaben des Unternehmens je 3 Megawattstunden Strom speichern können; sie sind der Nachfolger der kleineren Powerpacks, aus denen der Park in Australien noch besteht. Als Gesamtdaten werden 810 Megawattstunden und 135 Megawatt Leistung genannt, mit dem Stromnetz verbunden über 61 Transformator-Stationen.
Noch größeres Akku-Projekt in Florida
Als geplanten Termin für die Inbetriebnahme nennt Hawaiian Electric den Juni 2022 – allein die Umweltprüfung soll bis Mitte Juli 2020 dauern, der Bau nach weiteren Genehmigungen im März 2021 beginnen. Schon vorher dürfte damit ein Projekt des US-Versorgers Florida Power & Light ans Netz gehen, das vor einem Jahr angekündigt wurde: ein Speicher mit 900 Megawattstunden Kapazität und sogar 409 Megawatt Leistung, also deutlich mehr als bei Tesla auf Hawaii.
Aber auch damit dürfte das letzte Wort längst nicht gesprochen sein, denn Speicher-Projekte zur Ergänzung erneuerbarer Stromerzeugung werden allgemein mehr und größer – PG&E in Kalifornien soll ebenfalls einen riesigen Tesla-Akkupark in Dimensionen wie auf Hawaii beauftragt haben. Nach Angaben von Tesla lassen sich mit Megapacks innerhalb von drei Monaten Speicher mit bis zu 1 Gigawattstunde Kapazität und 250 Megawatt Leistung realisieren.