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Neue Software: Tesla-Autopilot soll aktuelles Tempolimit jetzt von Schildern ablesen können

tesla andrej karpathy aprk+ai 2018 schilder

https://vimeo.com/274274744

Bild: Databricks

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In Nordamerika hat Tesla mit der Verteilung eines Software-Updates begonnen, das eine bedeutende Lücke in seinem Autopilot-System schließt: Von nun an würden zur Verbesserung „der Genauigkeit von Tempolimit-Daten auf lokalen Straßen“ die Kameras in den Elektroautos von Tesla genutzt, heißt es in den Hinweisen zu der Version 2020.36, die erstmals Ende vergangener Woche gemeldet wurde. Damit liest Teslas Autopilot die geltende Höchstgeschwindigkeit also von Schildern ab statt sich wie bislang ausschließlich auf Angaben in einer häufig veralteten Datenbank zu verlassen.

Lästige Lücke bei Tesla geschlossen

Erkannte Tempolimits würden auf dem großen Display angezeigt und als Grundlage für die Warnung bei zu hohem Tempo verwendet, informiert Tesla laut dem Portal Teslascope weiter. Nach dessen Daten haben erst sehr wenige Tesla-Fahrer die Software-Version 2020.36 bekommen, die meisten davon in den USA, einige in Kanada und einer in Australien. Dabei dürfte es sich um Teilnehmer des Early Access Program von Tesla handeln, in dem einige Kunden früheren Test-Zugriff auf neue Funktionen erhalten.

Tesla-Kunden auch in Europa beschwerten sich bislang, dass der Autopilot manchmal aus unerklärlichen Gründen von der tatsächlich erlaubten Geschwindigkeit abweicht. Gelegentlich sahen sie dann im Display die nach Ansicht des Systems geltende Tempolimit. Dieses wird aus einer Datenbank bezogen, die offenbar längst nicht immer aktuell ist. Somit waren Tesla-Fahrer häufig damit beschäftigt, die Vorgabe zur Geschwindigkeit selbst zu korrigieren. Auf die Erkennung per Kamera, die es bei Autos anderer Hersteller schon eine Weile gibt, wurde deshalb dringend gewartet.

Neue Tesla-Software auch für Europa?

Wie Teslas KI-Chef Andrej Karpathy mehrfach erklärt hat, ist es allerdings sehr schwierig, mit Kameras und künstlicher Intelligenz zuverlässig Verkehrsschilder weltweit in ihren tausenden Variationen und mit vielen Zusätzen zu erkennen. Zuerst schaffte Tesla das bei Stopp-Schildern – die werden schon seit diesem Frühjahr erkannt und angezeigt und in den USA auch beachtet. Dass „bald“ auch Tempolimits folgen würden, hatte Tesla-Chef Elon Musk in diesem Mai zugesagt.

Und jetzt wurde diese Ankündigung also umgesetzt, wenn auch vorerst nur für einen kleinen Kunden-Kreis in Nordamerika. Aber auch für Europa könnte die automatische Erkennung per Kamera bald eingeführt werden. Denn zum einen hatte Tesla-Chef Musk Anfang Juli angekündigt, in zwei bis vier Monaten würden viele neue Autopilot-Funktionen kommen. Zum anderen entdeckte ein Hacker schon Im Juni neue Symbole für Tempolimit-Schilder in dem Tesla-System – und zwar sowohl amerikanisch-eckige als auch die typischen europäischen in rund und mit roten Rand.

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