Bild: Tesla (Symbolfoto)
Wenn sich die Verkäufe der Elektroautos von Tesla in einem europäischen Land von einem Monat zum nächsten verdoppeln, ist das nichts Besonderes. In Deutschland etwa wurden in diesem Januar nur 422 Stück davon neu zugelassen, im Februar schon mehr als viermal so viele und im März kamen mit 3702 noch einmal doppelt so viele Tesla neu auf deutsche Straßen wie im Vormonat. Denn zum einen ist Tesla ohnehin im dauerhaften Wachstumsmodus, und hat zweitens seine Logistik so organisiert, dass die meisten Auslieferungen auf Export-Märkten im letzten Monat jedes Quartals stattfinden. In China aber hat Tesla schon eine eigene Gigafactory für den lokalen Markt (sowie Exporte) – und auch hier verdoppelten sich jetzt die Verkäufe von Model 3 wie Model Y.
Tesla nähert sich Ziel-Kapazität
Das geht aus Zahlen des chinesischen Verbandes CPCA hervor, die am Freitag von mehreren Twitter-Nutzern wiedergegeben wurden. Demnach verkaufte Tesla in diesem März in China insgesamt 25.327 lokale produzierte Model 3. Das waren noch etwas mehr als im bisherigen Rekordmonat Dezember 2020 und 85 Prozent mehr als in diesem Februar. Noch rapider war das Wachstum beim Model Y, das erst seit Anfang dieses Jahres aus China-Produktion angeboten wird: Im März 2021 wurde es 10.151-mal oder 119 Prozent häufiger verkauft als im Februar. Zusammen ergibt sich so ein Wachstum um 94 Prozent bei den Verkäufen lokaler Teslas in China von Februar auf März.
Produktionszahlen für März 2021 wurden zunächst nicht veröffentlicht, aber angesichts der Rekord-Verkäufe ist davon auszugehen, dass auch sie deutlich zugenommen haben. Eine gute Nachricht ist das vor allem mit Blick auf das Model Y: Wenn der Verkauf in etwa der Produktion entspricht, würde das bedeuten, dass Tesla bei dem Crossover-Elektroauto innerhalb von drei Monaten eine Wochen-Rate von rund 2500 Stück oder mehr erreicht hat. Als Ziel-Kapazität für die Giga Shanghai gab Tesla zuletzt 450.000 Model 3 und Model Y pro Jahr an.
Europa und China stark – und USA?
Der Hochlauf beim Model Y geht also offenbar weitaus schneller vonstatten als nach dem Start des lokalen Model 3 in China ein Jahr zuvor. Marktbeobachter nahmen den Sprung beim Model Y in diesem März mit Überraschung zur Kenntnis und vermuteten, er könne zu den ebenfalls überraschend hohen weltweiten Tesla-Zahlen zu Produktion und Auslieferungen im ersten Quartal dieses Jahres beigetragen haben. Nach unbestätigten Meldungen haben sich auch die Europa-Verkäufe von Tesla im ersten Vierteljahr 2021 verdoppelt. In den USA als dem Heimatmarkt und der dritten wichtigen Region von Tesla dürfte das Wachstum damit zuletzt weniger rapide gewesen sein.