Bild: @Gf4Tesla (Demonstration gegen Tesla-Pläne Anfang 2020 in Grünheide)
Nachdem Tesla Ende 2019 seine Pläne für eine Elektroauto-Fabrik in Brandenburg bekannt gegeben hatte, dauerte es nicht lange, bis sich lokaler Protest dagegen regte – erst mit Demonstrationen und Flugblättern und später auch formeller mit Einwendungen im Genehmigungsverfahren und mehreren Klagen von Umwelt-Verbänden. Mittlerweile ist die Gigafactory in Grünheide bei Berlin trotzdem genehmigt und in Betrieb, und Tesla will das Gelände dafür schon deutlich vergrößern. Doch auch dagegen bringen manche Anwohner zu einem frühen Zeitpunkt ihre Ablehnung zum Ausdruck und fordern, die Pläne zu stpppen.
Sogar 170 Hektar mehr für Tesla?
Erstmals Anfang Mai wurde berichtet, dass Tesla sein deutsches Gigafactory-Grundstück nach Osten vergrößern möchte. Von gut 100 Hektar mehr Land direkt nebenan für ein Logistik-Zentrum mit Eisenbahn-Infrastruktur war zunächst die Rede, und vergangene Woche bestätigte Grünheides Bürgermeister, dass Tesla einen passenden Bebauungsplan für eine Erweiterung beantragt hat. Laut einem Bericht der Berliner Zeitung von Sonntag geht es sogar um noch mehr, nämlich um ingesamt 170 Hektar, von denen 110 Hektar bislang ohne Bebauungsplan seien.
Gegner dieses und schon des früheren Vorhabens wollen die Vergrößerung des Tesla-Geländes, die dann gut 50 Prozent ausmachen würde, aber keineswegs hinnehmen. Am Sonntag veröffentlichten die Bürgerinitiative Grünheide und der Verein für Natur und Landschaft in Brandenburg, beide erst nach Bekanntwerden der ersten Tesla-Pläne gegründet, einen offenen Brief dazu. Ein Teil der von Tesla ins Visier genommenen Flächen sei ein Wasser-Schutzgebiet der Zone III B, heißt es darin unter anderem. Eine Verordnung dazu verbiete die Umwandlung von Wald in diesem Gebiet in eine andere Nutzungsart.
Initiativen wollen lieber Wald erhalten
Nach der Darstellung der Initiative und des Vereins wird auf der Fläche (gemeint sind wohl die 110 Hektar bislang unbeplantes Gebiet) seit den 1990er Jahren mit Erfolg Waldumbau betrieben. Mittlerweile seien dort 16 verschiedene Baumarten zu finden, weshalb sie „unbedingt erhalten und weiterhin geschützt werden“ müsse, schreiben sie. Eine Vergrößerung des Gigafactory-Geländes für die Schienen-Logistik sei zudem gar nicht erforderlich: Bereits der Bebauungsplan für die bisherigen rund 300 Tesla-Hektar ermögliche einen Güter-Bahnhof und Logistik-Flächen. Die beiden Organisationen fordern die Vertreter der Gemeinde Grünheide deshalb auf, den vorgesehenen neuen Bebauungsplan abzulehnen.