Bild: Tesla (von CEO Musk Ende August präsentierter Cybertruck-Produktionskandidat)
In China präsentiert Tesla sein aufgefrischtes Model 3 derzeit bei Messe nach Messe, und auch in Europa war es schon bei einer Fan-Veranstaltung zu sehen, bevor Anfang dieser Woche mindestens zwei davon zur IAA Mobility in München kamen. In den USA dagegen wurde das neue Model 3 bislang stets nur verhüllt gesehen, und auch die Bestellungen dafür sind noch nicht freigegeben. Ab nächster Woche aber will Tesla zum ersten Mal seit langer Zeit bei der Detroit Auto Show vertreten sein. Das wäre eine gute Gelegenheit, um auch in der Heimat das neue Model 3 zu zeigen – und den Cybertruck, dessen erste Auslieferungen noch für dieses Jahr angekündigt sind.
Tesla kehrte Detroit 2015 den Rücken
Spannende 35 Marken würden bei der Detroit Auto Show ab nächstem Mittwoch (13. September) zu sehen sein, teilte der Veranstalter in dieser Woche mit. Zum Teil sollen die Hersteller selbst damit antreten, zum Teil Händler dieser Marken. Ausgerichtet wird die Messe von der Auto Dealers Association der Stadt im Bundesstaat Michigan. Seit 1907 findet sie außer zu Kriegs- oder Pandemiezeiten jährlich statt und zählt damit zu den ältesten Auto-Messen der Welt sowie den größten der USA.
Zuletzt 2015 zählte auch Tesla zu den Ausstellern bei der Show in Detroit und präsentierte dort erstmals sein Model S mit dem neuesten Akku-Paket. Für das Jahr darauf aber sagte das Unternehmen ab und begründete das später damit, dass der Direktvertrieb der eigenen Elektroautos in Michigan verboten sei. Dafür sorgen in einigen US-Bundesstaaten Gesetze, die eigentlich Händler vor Konkurrenz durch Hersteller schützen sollte, aber teils auch Verkauf und Auslieferungen durch Tesla verbieten, das ohne unabhängige Händler arbeitet.
Also wurden weder das Model 3 noch das Model Y in Detroit präsentiert, aber ähnlich wie in Europa scheint die Zeit für Tesla jetzt auch in den USA wieder reif dafür, sich an Auto-Messen zu beteiligen. Mit Blick auf die Veranstaltung in Michigan könnte dabei helfen, dass sich das faktische Tesla-Verkaufsverbot in dem Bundesstaat inzwischen umgehen ließ und Händler-Versuche zum Schließen der Schlupflöcher bislang gescheitert sind. Jedenfalls wird Tesla in der Presse-Mitteilung zur Detroit-Show 2023 als eine der 16 Marken genannt, die direkt mit ihren Herstellern vertreten sind.
Model 3 und Cybertruck als Kandidaten
Die anderen 15 reichen von Buick bis Volkswagen und umfassen fast alle Volumen-Marken in den USA. Hinzu kommen exotischere wie Alfa Romeo oder Lamborghini auf Händler-Initiative, aber auch BMW, Mercedes und Porsche lassen sich von ihren Vertriebspartnern repräsentieren. Tesla wird zusätzlich als eine der 7 Marken genannt, von denen Elektroautos zum Ausprobieren in einer der Messe-Hallen zur Verfügung stehen werden. Nur Tesla und Ford sollen außerdem auch Probefahrten im Freien anbieten.
Nach längerer Abwesenheit scheint sich der Elektroauto-Marktführer für die Auto-Show in diesem Jahr also viel vorgenommen zu haben. Was genau Tesla zeigen will, verriet der Veranstalter jetzt nicht, aber Kandidaten wären sowohl das aufgefrischte Model 3 als auch der Cybertruck. Denn die US-Neuvorstellung des Model 3 wäre angesichts des schon erfolgten Markstarts in China und Europa eigentlich überfällig. Und vom Tesla Cybertruck wurden zuletzt immer mehr Exemplare auf öffentlichen Straßen gesehen, und CEO Elon Musk hat im Juli erste Kunden-Auslieferungen noch in diesem Jahr angekündigt,