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Es geht noch größer: China-Elektroauto Denza D9 macht Spott über BMW-Nieren zur Realität

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So langsam hat sich die kritische Öffentlichkeit daran gewöhnt: Als BMW im Frühjahr 2020 begann, Elektroauto-Konzepte mit riesigem Pseudo-Kühlergrill zu zeigen, wurde auf Twitter und anderswo kräftig darüber gelästert, aber das Unternehmen blieb bei dieser Linie und hat inzwischen sowohl i4 als auch iX mit dem auffälligen Schlund auf den Markt gebracht. Die Scherze darüber scheinen, nachdem BMW eine Weile ziemlich einstecken musste, weniger geworden zu sein. Und in China startet jetzt ein Elektroauto, das bei bei der Front-Gestaltung noch weitaus weniger zurückhaltend ist.

Halbes Elektroauto mit BMW-Anmutung

Beinahe hätte man es sogar an halben Mercedes bezeichnen können, aber das deutsche Unternehmen, das sich mit besonders effizienten Elektroautos herauszuheben versucht, hat seine Beteiligung von früher 50 Prozent an dem Joint-Venture Denza deutlich reduziert. Damit gehört es jetzt fast komplett dem Batterie- und Elektroauto-Hersteller BYD, der Tesla bei den verkauften Stückzahlen zunehmend nahekommt. Unter der eigenen Marke tritt BYD eher bescheiden auf, der neue Denza D9 aber ist zumindest optisch ein Klotz.

In dieser Woche wurde er offiziell auf den chinesischen Markt gebracht, berichtete die lokale Publikation Gasgoo, die auch eine Reihe von Bildern vom Denza D9 veröffentlichte. Auf dem ersten davon (s. oben) sieht man sozusagen zur Realität gewordenen BMW-Spott: Ein grillartiges Element nimmt nicht nur einen großen Teil der Front ein, sondern praktisch die gesamte Breite bis zu den Scheinwerfern. Ein wenig sieht das aus wie in Twitter-Memes, in denen die größer werdenden BMW-Grills ins Absurde fortgeführt wurden.

Von der Seite sieht der Denza D9 hauptsächlich groß aus. Das ist er mit gut 5,2 Metern Länge allerdings auch, und dank der langgezogenen Van-Form mit hohem Dach bietet er Platz für sieben Passagiere – nur zwei davon in der zweiten Reihe mit ihren Einzelsesseln. Die technische Ausstattung ist üppig. Vorne gibt es laut Gasgoo zwei große Bildschirme, und auf den Bildern sind weitere für die zweite Reihe zu sehen. Ähnlich wie bei Tesla sollen aber nur wenige Farben für innen und außen zur Auswahl stehen.

Nicht einmal Denza mit größtem Grill

Wie bei BYD üblich, gibt es den Denza D9 außerdem sowohl als Plugin-Hybrid als auch als reines Elektroauto. Die Preise beginnen bei 329.000 Renminbi (gut 48.000 Euro) und enden bei 459.800 Renminbi (67.600 Euro) für den größten D9 nur mit Batterie. Als elektrische Reichweiten nennt Gasgoo 600 und 620 Kilometer nach der milden China-Norm CLTC. Die Akku-Größe wird nicht erwähnt, nach früheren Berichten soll Aufladen mit bis zu 166 Kilowatt möglich sein. Als Nur-Elektroauto nutzt der D9 die moderne e-platform 3.0 von BYD.

https://twitter.com/leixing77/status/1562072523658956801

Ähnlich wie bei BMW versteckt sich hinter auffälligen Front also offenbar ein technisch vorzeigbares Elektroauto. BYD-Exporte nach Deutschland sollen noch in diesem Jahr beginnen, allerdings zunächst wohl nur mit der eigenen Marke. In Europa kann BMW also vorerst weiter die Front-Führerschaft bei Elektroautos beanspruchen, falls das denn das Ziel der eigenwilligen Gestaltung war. In China allerdings zeigte laut dem Auto-Journalisten Lei Xing jetzt die GAC Group ein Facelift für ihren Trumpchi M8 mit einem Grill, der so breit ist wie bei Denza und so tief herunterreicht wie bei BMW. Bei diesem Auto ist noch nicht sicher, ob es auch elektrisch zu haben sein wird.

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