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„Nur etwas Unterhaltung“: Binance-Gründer pariert Angriff von Tesla-Chef auf Twitter

binance cz interview musk twitter

Bild: Yahoo Finance

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Twitter-Äußerungen von Tesla-CEO Elon Musk können Milliarden bewegen – auch nach unten. Manchmal trifft das die eigene Aktie, und im Mai ließ er mit Andeutungen, er könne den Anfang des Jahres gekauften Bitcoin-Bestand des Unternehmens verkaufen, den Kurs der Kryptowährung kurz zweistellig fallen. Angesichts dieser Wort-Macht ist erstaunlich, dass ein Angriff des Tesla-Chefs auf die Krypto-Börse Binance am Dienstag ohne erkennbare Auswirkungen auf den Kurs von deren eigenem Token blieb.

Tesla-Chef mit Binance-Angriff

Wenn Musk auf Twitter jemanden kritisiert, hat die Person dort meist nichts mehr zu lachen. Viele Fans schließen sich an, machen damit weiter und lassen Gegenwehr, wenn sie überhaupt kommt, gern in einem Meer von Spott untergehen. In Changpeng Zhao, dem nur als CZ bekannten Gründer der riesigen Krypto-Börse Binance, scheint er aber einen ebenbürtigen Gegner gefunden zu haben. Der hat mit 4,1 Millionen gegenüber gut 60 Millionen bei Musk eine immerhin eine ansehnliche Follower-Zahl. Und den Angriff von Musk wehrte CZ nicht nur erfolgreich ab, sondern schaffte es auch ungestraft, dem Tesla-Chef Unwissenheit vorzuwerfen.

Außer mit Bitcoin beschäftigt sich Musk gelegentlich auch mit Dogecoin, einer als Parodie gestarteten Kryptowährung, die inzwischen einen zweistelligen Milliarden-Marktwert hat. Mit der gibt es seit kurzem Probleme bei Binance-Auszahlungen. Kunden von Krypto-Börsen sind nach reichlich Erfahrungen dieser Art in der Vergangenheit stets geneigt, in solchen Fällen Betrug zu vermuten. Dem schloss Musk sich an, indem er am Mittwoch an CZ gerichtet auf Twitter erklärte, die Dogecoin-Probleme hörten sich „zwielichtig“ an.

Der aber ging nach knapp einer Stunde doppelt in die Offensive. Erstens erklärte er, das Problem liege wahrscheinlich auf der Seite des Dogecoin-Wallet in seiner neuesten Version, und man arbeite mit dessen Entwicklern an einer Lösung. Zweitens verlinkte CZ einen Artikel zu einem Tesla-Rückruf von knapp 12.000 Fahrzeugen in den USA Anfang November und fragte, was denn da los gewesen sei. Statt einer scharfen Reaktion auf diese Provokation kam von Musk dann aber nur der Hinweis, dass er selbst Binance gar nicht nutze und nur im Namen anderer Dogecoin-Besitzer gefragt habe.

„Musk twittert nur manchmal komisch“

Das klang fast kleinlaut, zumal CZ zwischendurch bei Yahoo Finance erklärte, er sei nicht von Natur aus aggressiv, müsse aber sein Unternehmen und die Branche verteidigen, „wenn er etwas sehr Falsches twittert“. Tatsächlich habe die Dogecoin Foundation schon vor vor elf Tagen auf Twitter gemeldet, dass sie Probleme mit ihrem Wallet hat. „Es mangelt ihm an Informationen“, sagte der Binance-Gründer mit Blick auf Musk. Das Video-Interview landete schnell auch auf Twitter, wo CZ für seine Musk-Kritik aber nicht zerfetzt wurde, sondern eher Anerkennung erntete.

Außerdem zeigte sich der gebürtige Chinese schon in dem Video und später auch auf Twitter versöhnlich. Er habe nichts gegen Musk und dessen Angriff nicht persönlich genommen, erklärte er bei Yahoo. Der Tesla-Chef wolle seiner Community eben ein bisschen Unterhaltung geben, und das sei schon in Ordnung. Später auf Twitter schrieb CZ zu einem Lob über seine freundlichen Worte am Ende des Interviews zudem, Musk sei immer noch sein Idol – „er twittert nur manchmal komisch“.

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