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Liste ohne Tesla: CCS-Verein nennt Mitglieder von Task-Force für Supercharger als Standard

tesla supercharger nacs standard zeichnung

Bild: Tesla

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Nachdem Ford im Mai den Auftakt gemacht hatte, haben inzwischen auch General Motors und das Startup Rivian mit Tesla vereinbart, dass ihre Elektroautos ab 2024 über Adapter an allen Superchargern in Nordamerika laden können, und weitere Hersteller dürften folgen. Gleichzeitig hat der Verein Charin, der hinter dem Ladestandard CCS steht, eine Initiative eingeleitet, um auch das Tesla-System zu einem offiziell anerkannten Standard zu machen. Dazu wird zunächst eine offene Task-Force eingerichtet, und jetzt nannte Charin deren bisherige Mitglieder. Unter den bedeutenden Auto-Herstellern fehlen darin nur Volkswagen – und Tesla selbst.

Viel Interesse an Supercharger-Standard

Bevor in den vergangenen Wochen die Einzelvereinbarungen mit Ford, GM und dann Rivian bekannt wurden, hatte Tesla im vergangenen November vorgeschlagen, das Supercharger-System zum neuen North American Charging Standard (NACS) zu machen (s. Schaubild oben). Charin kritisierte diese Idee, weil Supercharger als zweites Format neben der von vielen Herstellern genutzten US-Version von CCS Verbraucher verwirre und so die Elektroauto-Verbreitung bremse. Tesla ist selbst Mitglied in dem Verein und in Europa ab 2019 auf die lokalen CCS-Spezifikationen mit ähnlich massivem Stecker umgestiegen.

In Nordamerika aber sieht es jetzt eher so aus, als könne umgekehrt Tesla mit seinem Supercharger-System CCS verdrängen. Teil der Vereinbarungen mit Ford, GM und Rivian ist, dass diese Hersteller in neuen Elektroautos ab 2025 Supercharger-Ladebuchsen einbauen, sodass sie für Laden bei Tesla keinen Adapter benötigen. Auch große Ladesäulen-Hersteller kündigten an, in Zukunft zumindest alternativ Supercharger-Kabel anzubieten. Vor diesem Hintergrund schien Charin Mitte Juni zumindest teilweise einzulenken, denn der Verein kündigte an, eine offene Task-Force einzurichten, die eine Standardisierung des Tesla-Systems vorbereiten soll.

Der Aufruf kam offenbar gut an. Am Donnerstag veröffentlichte Charin auf LinkedIn eine Liste derjenigen Unternehmen, die sich bislang an der Task-Force beteiligen wollen. Bis dahin standen 51 Namen auf der Liste, ganz oben ABB als einer der Ladesäulen-Hersteller, die bereits Supercharger-Kabel als Alternative zu CCS angekündigt haben. Ebenfalls dabei sind laut Charin BMW, Ford, GM, Hyundai, Jaguar Land Rover, Lucid, Mercedes, Stellantis, Toyota und Vinfast, also alle drei großen US-Autokonzerne plus ausländische und dazu Elektroauto-Startups.

Tesla und Volkswagen nicht in Task-Force

Nicht auf der Liste zu sehen ist dagegen Volkswagen, dessen Amerika-Tochter das eigene US-Ladenetz Electrify America betreibt und sich bislang nicht über eine mögliche Supercharger-Partnerschaft geäußert hat. Neben dem deutschen Konzern fehlt aber auch Tesla selbst. Auf eine Frage nach den Gründen dafür gab Charin auf LinkedIn zunächst keine Antwort. Zum Standard sollen Supercharger also werden und sind es mit Tesla, Ford, GM und Rivian in Nordamerika de facto schon jetzt. An einem Prozess zur offiziellen Standardisierung des Systems unter Koordination des CCS-Vereins scheint Tesla aber kein Interesse zu haben.

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