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Nostalgie-Patente: Toyota arbeitet an Pseudo-Kupplung und -Schaltung für Elektroautos

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Bild: BZ Forums / Toyota

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Wer bei einem starken Verbrenner voll aufs Gas steigt, bekommt wenigstens ab und zu kleine Erholungspausen – per Hand oder automatisch müssen bei steigender Geschwindigkeit höhere Gänge eingelegt werden, was den Vortrieb zumindest kurz unterbricht. Wenn man das mit dem Strompedal bei einem Tesla versucht, geht es dagegen immer weiter, denn die Elektromotoren brauchen keine unterschiedlichen Übersetzungen. Auch fast alle anderen Elektroauto-Hersteller mit Ausnahme von Porsche und damit auch Audi gehen so vor. Aber Toyota will in Elektroautos stattdessen offenbar das alte Handschalter-Gefühl bewahren, sogar mit einer Pseudo-Kupplung.

Toyota-Elektroautos mit Handschaltung

Das geht laut einem Bericht von The Drive aus aktuellen Patent-Anmeldungen des Unternehmens in den USA hervor. Acht verschiedene Publikationen sollen zusammen ein System beschreiben, das mit elektronischen Tricks eine Handschaltung in einem Elektroauto vorgaukelt und Verbrenner-Fahrern somit ein vertrautes Gefühl vermittelt. Dabei können allerdings kaum Kunden der Hybrid-Modelle aus dem eigenen Haus gemeint sein, denn bei Toyota und seiner Premium-Marke Lexus wird im Gegenteil elektronisch ein stufenloses Getriebe simuliert.

Aber Toyota baut nicht nur Sparmobile, sondern auch Sportwagen, und sein Präsident Akio Toyoda soll selbst ein Fan schneller Verbrenner sein. Vor diesem Hintergrund könnte man die Patent-Anmeldungen für Pseudo-Schaltung und -Kupplung sehen: nicht als Brücke für Käufer der Massen-Modelle, von denen auch bei Toyota bald mehr reine Elektroautos sein sollen, sondern für Auto-Enthusiasten, die gern etwas mehr Arbeit am Steuer und eben an den Pedalen haben. Sowohl die Kupplung als auch der Schalthebel sollen dabei sogar die Vibrationen und Widerstände wie bei echter Gang-Mechanik simulieren.

Porsche will sogar künstlichen Auspuff

Patente wie diese müssen nicht unbedingt in die Praxis umgesetzt werden – auch von Tesla werden gelegentlich Anmeldungen bekannt, auf die dann nichts folgt. Aber sie zeigen, in welche Richtungen ein Unternehmen denkt und arbeitet. Und Toyota ist nicht der einzige Hersteller, der etwas Verbrenner-Gefühl in die Elektroauto-Welt retten will. So entdeckte teslamag.de vor kurzem ein Patent, in dem Porsche allen Ernstes ein Auspuff-System für Elektroautos beschreibt. Resonanzkörper und optional mehrere Endrohre sollen darin den Sound und die Vibrationen echter Porsche-Verbrenner künstlich zurückholen. Dem Toyota-Konzept kann im Vergleich dazu immerhin zugutehalten, dass damit keine Personen außerhalb des Fahrzeugs belästigt werden.

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