Ein deutscher Tesla-Besitzer hat eine unruhige Nacht hinter sich. Als er am bereits frühen Mittwoch nach dem Besuch einer Veranstaltung in Frankfurt am Main zu seinem Model 3 zurückkehren wollte, stand es nicht mehr auf dem Parkplatz, berichtete er anschließend teslamag.de. Erst habe er befürchtet, es sei abgeschleppt worden, aber ein Blick in die App zeigte, dass es dafür viel zu schnell unterwegs war, nämlich mit bis zu 160 Stundenkilometern im Stadtgebiet. Der Mann rief die Polizei an und hielt sie mit Hilfe der Tesla-App über den Standort des Model 3 auf dem Laufenden. Gegen 2 Uhr stoppten Beamte das Elektroauto in der Nähe von Frankfurt und nahmen die Insassen vorläufig fest, einen 21-Jährigen ohne Führerschein auf dem Fahrersitz und einen vermissten 14-Jährigen.
Beschwerden wegen rasendem Tesla
Davon berichtete der Software-Unternehmer Ersan Guenes am Mittwoch zuerst kurz auf Twitter und dann ausführlicher in einem Telefonat. Einen Teil der Geschichte kann man auch einer Meldung der Polizei Frankfurt entnehmen. Darin wird unter anderem erwähnt, dass das Model 3 vor dem Ende seiner Fahrt eine rote Ampel überfuhr und in einer Tempo-30-Zone fotografiert wurde. Wie Guenes zudem erzählte, sollen bei der Frankfurter Polizei in der Zeit nach dem Diebstahl gegen 22.40 Uhr mehrere Anrufe wegen eines rasenden Tesla eingegangen sein.
Trotz des hohen Tempos und der Tatsache, dass der 21 Jahre alte Mann am Steuer keinen Führerschein hatte, ging die Raserei im gestohlenen Model 3 offenbar ohne Unfall und somit auch ohne Verletzte aus. Die vorderen Felgen haben allerdings einige Schläge abbekommen und müssen zusammen mit den Reifen darauf ersetzt werden, wie Guenes teslamag.de weiter erzählte. Auf der linken Seite sei außerdem der Schmutzfänger abgerissen. Neben dem Jugendlichen und dem 21-Jährigen sei laut Polizei zeitweise wohl eine dritte Person in seinem Auto gewesen. Außerdem fehle noch sein Rucksack mit Firmen-Computer.
https://twitter.com/ErsanGuenes/status/1491362999571202053
Mit Blick auf die Frage, wie Diebe in das Model 3 gekommen sind und es starten konnten, geht die Polizei davon aus, dass sie Guenes die Schlüssel-Karte dafür gestohlen haben, während er bei der Veranstaltung war. Die Karte sei jedenfalls in dem gestoppten Tesla gefunden worden, sagte der Betroffene teslamag.de. Er könne sich sicher erinnern, die Hup-Bestätigung für das Verschließen nach dem Aussteigen gehört zu haben, habe aber später von einem möglichen Diebstahl der Karte nichts mitbekommen.
Polizei will Innen-Bilder aus Model 3
Immerhin eine beruhigende Nachricht für den am Mittwochnachmittag noch angeschlagen klingenden Tesla-Besitzer: Die Vollkasko-Versicherung hat nach seinen Angaben bereits zugesagt, die Kosten für die Behebung der Schäden zu übernehmen. Sein Model 3 wurde zur weiteren Spurensicherung sichergestellt, sollte aber am Donnerstag wieder zur Verfügung stehen, um dann neue Räder zu bekommen. In der Zwischenzeit versuche die Polizei, sich von Tesla Bilder der Innenraum-Kamera zu beschaffen, wisse aber nicht so richtig, wie sie dazu vorgesehen müsse, erzählte er. Außerdem sucht sie laut ihrer Meldung Zeugen, die den Diebstahl und die anschließende Fahrt beobachtet haben.