Bild: Dacia
Die meisten Neuzulassungen unter den Elektroautos in Deutschland entfielen in diesem Februar auf ein Modell, das es gar nicht mehr gibt: den VW e-up – seit September 2020 lässt er sich nicht mehr bestellen, und Volkswagen arbeitet jetzt nur noch den Rückstau ab. Einen guten Teil seiner Attraktivität dürfte ausgemacht haben, dass das Elektroauto mit immerhin bis zu 260 Kilometern WLTP-Reichweite dank Umweltprämie für Endkunden ab etwa 12.500 Euro zu haben war. Das Verschwinden des e-up hinterlässt also eine Lücke – aber die will die Renault-Tochter Dacia ab diesem Herbst mit dem Elektroauto Spring füllen, das noch einmal gut 1000 Euro weniger kostet.
Dacia Spring nach Prämie ab 10.920 Euro
Preis, Starttermin und einige technische Daten für den Dacia Spring nannte das Unternehmen in dieser Woche und bezeichnete ihn als das „erschwinglichste Elektroauto auf dem deutschen Markt“. Damit bleibt die im untersten Preissegment gestartete Renault-Tochter ihrer Ausrichtung treu. Trotzdem zeigt der Preis auch, dass Elektroautos in Europa immer noch vergleichsweise teuer sind: Mit 20.490 Euro vor der Umweltprämie kostet der Dacia Spring zwar nur etwa halb so viel wie ein Tesla Model 3, aber das Verbrenner-SUV Duster von Dacia gibt es schon ab knapp 12.000 Euro.
Nach Abzug der Umweltprämie aber steht das Elektroauto schon viel besser da: Vom Preis für das Einstiegsmodell des Dacia Spring (das allerdings erst später verfügbar sein soll) bleiben nach 3570 Euro Herstelleranteil und 6000 Euro Staatszuschuss nur 10.920 Euro übrig. Vorher kommt die Variante Comfort Plus mit Touchscreen, Kamera und Metallic-Farbe, die vor der Kaufprämie 21.790 Euro kostet und nach Abzügen 12.200 Euro, also fast exakt so viel wie der VW e-up.
Renault-Basis in China kostet weniger
Dacia Spring Comfort Plus lassen sich laut einer Mitteilung ab diesem Wochenende vorbestellen, wofür man Mitglied eines Exklusiv-Programms sein muss (eine Neuanmeldung dort war am Freitag noch möglich), und werden ab Herbst 2021 ausgeliefert. Wann die Basis-Version folgt, teilte Dacia nicht mit. Die Batterie-Kapazität wird mit 27,4 Kilowattstunden angegeben und soll für 230 WLTP-Kilometer reichen. CCS-Laden mit bis zu 30 Kilowatt Leistung kostet einen Aufpreis in ungenannter Höhe. Das Elektroauto, von Dacia als City-SUV bezeichnet, hat fünf Türen und vier Sitzplätze.
Der Preisbrecher auf dem deutschen Markt basiert auf dem Elektroauto City K-ZE, das die Dacia-Mutter Renault schon seit 2019 in China anbietet. Im Vorfeld war zum Teil mit noch niedrigeren Preisen für den Spring gerechnet worden, denn den Renault gibt es in China sogar schon ab umgerechnet rund 10.500 Euro vor der dortigen Elektroauto-Subvention. Nach ihrem Abzug bleiben somit nur etwa 8000 Euro Endpreis übrig. Ein Tesla-Analyst erklärte vor kurzem in einer Studie, der Abwärts-Preistrend bei Elektroautos werde wohl bis unter 5000 Dollar führen.