Bild: @Gf4Tesla (Abtransport von Model Y aus deutscher Fabrik diese Woche)
Die Welle von Tesla-Auslieferungen lässt in diesem Quartal auf sich warten. Normalerweise beginnen die Zahlen in Europa etwa ab Mitte jedes Vierteljahrs merklich anzusteigen, weil erste Schiffe mit Model 3 und Model Y aus China eintreffen, die in den Wochen zuvor produziert wurden. Neuerdings kommen Model Y aus der neuen Gigafactory in Grünheide bei Berlin hinzu, doch die Produktion dort reichte bislang nicht aus, um das Muster merklich zu glätten. In dieser Woche aber sind gleich zwei Tesla-Schiffe aus China im belgischen Hafen Zeebrugge eingetroffen und viele Lastwagen mit Model Y aus Grünheide wurden gesehen.
12 Lastwagen mit deutschen Model Y auf A2
Dass die China-Schiffe in diesem Quartal etwas später kommen, dürfte zwei Gründe haben: Erstens baute Tesla im Juli seine Gigafactory in Shanghai für eine deutlich erhöhte Kapazität um, sodass dort bis etwa Mitte des Monats keine Model Y produziert wurden. Zweitens werden neuerdings auch Australien und Neuseeland mit Model Y aus der chinesischen Fabrik beliefert, und diese neuen Märkte waren jetzt zuerst an der Reihe. Laut einem Beobachter fuhren in Q3 allein acht teilweise mit Elektroautos von Tesla aus China beladene Schiffe in diese Richtung.
Damit bleiben für Europa in diesem Quartal nur acht Schiffe mit Model 3 und Model Y, wie teslamag.de Ende Juli erfuhr. Wie groß die Tesla-Welle im dritten Quartal wird, hängt also stark von der deutschen Gigafactory ab. Auch dort wurde in zwei Wochen im Juli wegen Umbauten nicht produziert. Das neue Zwischenziel lautete anschließend 1500 Model Y pro Woche, soll bislang aber nicht erreicht worden sein. Dennoch ist die deutsche Tesla-Fabrik erkennbar aktiv. So meldete ein Twitter-Nutzer am Donnerstag, ihm seien auf der A2 zwölf Lastwagen mit Model Y Performance entgegengekommen.
https://twitter.com/Gf4Tesla/status/1560357191290421250
Passend dazu meldeten in dem deutschen Forum Tesla Fahrer und Freunde (TFF) zuletzt viele Besteller, die begehrte Fahrzeug-Identifizierungsnummer (VIN) für ihren Tesla bekommen zu haben. Das bedeutet, dass ihnen eines der Model 3 aus China oder ein Model Y von dort oder aus Grünheide konkret zugewiesen wurde, und die Auslieferung ist dann meist nur noch eine Frage von Tagen.
Tesla-Welle in Q3 aus zwei Fabriken
Was in dieser Woche an Lastwagen mit Tesla Model Y auf deutschen Autobahnen gesehen wurde, dürfte aus Grünheide stammen, denn die Schiffe aus China müssen erst einmal ausgeladen werden. Nach TFF-Meldungen waren bei den jüngsten VIN-Vergaben aber auch importierte Fahrzeuge dabei. Ebenso sind unter den deutschen Model Y inzwischen viele in der Variante Long Range, nachdem die Fabrik bei Berlin für Privatkunden zunächst nur die Performance-Version produzierte. Die Tesla-Welle für Q3 in Europa kann also beginnen. Nächste Woche werden alle VINs für Kunden zugeteilt, die in diesem Quartal ein Model 3 oder Model Y aus China bekommen sollen, war am Freitag von einer informierten Person zu hören. Ab der Woche darauf sollen im großen Stil deutsche Model Y zugeteilt und ausgeliefert werden.
