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Radar-Wegfall bei Tesla: Model 3 und Model Y laut US-Behörde jetzt ohne Sicherheitshilfen

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Bild: NHTSA

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In Zukunft werde Tesla für das Autopilot-System in seinen Elektroautos nur noch Kameras und kein Radar mehr verwenden, kündigte CEO Elon Musk Mitte März an. Und zumindest ein Teil dieser Zukunft hat überraschend schon jetzt begonnen. Neu ausgelieferte Model 3 und Model Y in den USA kommen ab sofort ohne Radar-Sensor, teilte Tesla diese Woche mit. Dadurch könne die Funktion Notfall-Spurhaltekorrektur zunächst deaktiviert sein, hieß es dazu. Doch nach Angaben auf der Website der US-Behörde NHTSA fehlen bei den beiden Teslas jetzt noch weitere Sicherheitsfunktionen.

Model 3 und Model Y ohne Helfer?

Das fiel unter anderem dem IT-Experten @greentheonly auf, der selbst einen Tesla fährt und auf Twitter regelmäßig Entdeckungen veröffentlicht. Viermal „No“ steht demnach jetzt in der Übersicht der NHTSA zum Beispiel zum Tesla Model 3 des Jahrgangs 2021. Das bezieht sich auf die von Tesla selbst als vorübergehend fehlend genannte Spurkorrektur, zusätzlich aber auch auf die Front-Kollisionswarnung, die Notbrems-Funktion und den Notfall-Bremsassistenten. In einer anderen Ansicht bei der NHTSA ist zusätzlich zu sehen, dass die Neins nur für Fahrzeuge gelten, die nach dem 27. April produziert wurden. Das Model 3 von 2020 dagegen glänzt mit viermal „diese Technologie zählt zur Serienausstattung“.

Schon das Wegfallen aller vier elektronischen Not-Helfer laut NHTSA ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass Tesla in der Support-Information von dieser Woche mit der Spur-Korrektur nur einen davon erwähnt. Das automatische Lenken (Autosteer) soll zwar ebenfalls nur noch bis 75 Meilen pro Stunde und mit mehr Abstand funktionieren und das Herbeirufen per App (Smart Summon) erst einmal gar nicht. Ansonsten aber ließ Tesla wissen, dass alle anderen verfügbaren Autopilot-Funktionen sowie die der FSD-Option vom Start weg funktionieren würden.

Die Lektüre eines anderen Bereichs der Tesla-Website macht die Verwirrung sogar noch größer. Auf der Autopilot-Infoseite für die USA fehlt jetzt jeder Hinweis auf Radar, obwohl Model S und Model X weiter einen solchen Sensor haben sollen. Und ganz unten auf der Seite heißt es, „die folgenden Standard-Sicherheitsfunktionen werden weiterhin bei allen neue Autos aktiv sein“. Aufgezählt werden dann die vier Punkte, die es laut NHTSA bei Model 3 und Model Y nicht mehr gibt.

NHTSA hatte Kontakt mit Tesla

Laut der Nachrichten-Agentur Reuters bestätigte die Verkehrsbehörde am Donnerstag, dass sie ihre Web-Angaben zu den beiden Tesla-Modellen geändert hat. Die Begründung trug allerdings wenig zur Erhellung bei: Ein Häkchen bei der jeweiligen Funktion bekommen die jeweiligen Autos nur für den Produktionszeitraum der getesteten Modelle, habe die NHTSA mitgeteilt.

Also könnten sie schlicht deshalb gestrichen worden sein, weil es mit Model 3 und Model Y ohne Radar noch keine Tests gab. Das erklärt aber nicht die unterschiedlichen Angaben bei Tesla selbst. Und @greentheonly wies zusätzlich darauf hin, dass die NHTSA nach eigenen Angaben Sicherheitsfunktionen auch dann in die Übersicht nimmt, wenn sie die Kriterien dafür nur laut dem Hersteller erfüllen. Laut dem Reuters-Bericht gab es vor den Web-Änderungen einen Austausch der Behörde mit Tesla.

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