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Rekord nach Rekord bei Elektroauto-Prämie: Förder-Topf in weniger als einem Jahr leer?

elektroauto umweltbonus grafik

Bild: Bafa

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Mit der Erhöhung der deutschen Elektroauto-Kaufprämie im Rahmen eines Coronavirus-Konjunkturpakets im vergangenen Juni ist der Markt gewaltig in Schwung gekommen. Das zeigten schon die Zulassungszahlen der wichtigsten Hersteller von Renault über VW bis Tesla in 2020 und wird von Daten des für die Auszahlung zuständigen Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) jetzt eindrucksvoll bestätigt. Allein im Dezember wurde die seit Sommer aus altem Umweltbonus plus neuer Innovationsprämie bestehende Subvention 58.365-mal beantragt, und zwar erneut häufiger für reine Elektroautos als für Plugin-Hybride. Wenn es so weitergeht, wird das Geld deutlich vor Ende der Laufzeit erschöpft sein.

6000 Euro Staatsprämie für Elektroautos

Seit ihrer ersten Einführung im Jahr 2016, als die damals niedrigere Förderung nur gut 9000-mal beantragt wurde, haben deutsche Auto-Käufer den Umweltbonus insgesamt 419.987-mal in Anspruch genommen, geht aus den neuen Bafa-Zahlen einschließlich 2020 hervor. Darunter waren in der gesamten Zeit 249.874 reine Batterie-Fahrzeuge, 169.933 Hybride zum Einstecken und bescheidene 180 Autos mit Brennstoffzelle. Und im Jahr 2020 gab es mit insgesamt 255.039 mehr Anträge als in allen Vorjahren zusammengerechnet.

Einer Grafik der Bafa auf Twitter ist anschaulich zu entnehmen, dass der deutsche Elektroauto-Markt (hier nicht aufgeteilt nach reinen und teilweisen Strom-Autos) im vergangenen Jahr sprunghaft ein neues Niveau erreicht ist. Die monatlichen Werte lagen zwar schon vorher von Jahr zu Jahr meist höher, aber beginnend mit Juli 2020 wurden sechs Rekorde nacheinander erreicht, und das im letzten Monat mit dem absolut wie relativ höchsten Zuwachs. Die erhöhte Prämie (sie liegt jetzt bei bis zu 6000 Euro vom Staat plus 3000 Euro netto vom Hersteller) dürfte dazu ebenso beigetragen wie die zunehmende Verfügbarkeit von echten Elektroautos auf dem deutschen Markt.

https://twitter.com/BAFA_Bund/status/1350023223161843712

Für den Staat wurde das zunehmend teuer. In den Jahren 2016 bis 2019 reichten insgesamt 204 Millionen Euro an Umweltprämien, wie das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) teslamag.de auf Anfrage mitteilte. Allein in 2020 wurde mit 652 Millionen Euro mehr als das Dreifache davon ausgezahlt. Und darin dürften längst noch nicht alle Anträge aus dem vergangenen Jahr enthalten sein, denn von der Einreichung der Papiere bis zur Genehmigung und erst recht der Auszahlung des Geldes kann einige Zeit vergehen. Auf Twitter bat das Bafa jetzt um Verständnis dafür, dass die Überweisung für „viele“ schon genehmigte Anträge erst in den nächsten Tagen kommen werde.

Förder-Topf könnte 2021 erschöpft sein

Der verlängerte Kaufbonus und der Corona-Zuschlag sollen nach Auskunft des BMWi von 2020 bis 2025 laufen, und das Gesamtbudget dafür betrug zunächst 3,59 Milliarden Euro. Beim Autogipfel im November 2020 sei außerdem eine Erhöhung um noch einmal bis zu 1 Milliarde Euro beschlossen worden, was insgesamt maximal 4,59 Milliarden Euro macht. Nach den in 2020 bislang ausgezahlten 652 Millionen Euro bleiben davon noch gut 4 Milliarden Euro übrig.

Aufgerundet auf zuletzt 60.000 Anträge pro Monat und unter der stark vereinfachenden (aber in der Tendenz nicht unangemessenen) Annahme, dass die Prämie nur noch für reine Elektroautos und mit dem vollen Satz von 6000 Euro gezahlt wird, bedeutet das: Das Geld im Topf reicht nur noch für rund 667.000 Elektroautos. Wenn das Dezember-Tempo anhält, wären die Mittel also schon vor Ende dieses Jahres vollständig erschöpft. Und selbst mit der vorsichtigeren Annahme, dass jedes zweite geförderte Auto ein Hybrid mit maximal 4500 Euro Staatsprämie bleibt, würde das Geld nur noch für rund 760.000 E-Fahrzeuge und damit kaum länger als bis Ende 2021 reichen. Wenn die hohe deutsche Elektroauto-Förderung wie geplant weitergehen soll, wird der Staat also noch einmal kräftig nachlegen müssen.

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