Bild: BMW
Die Brutalo-Optik vor allem vorn muss man mögen oder zumindest hinnehmen, aber wem sie nichts ausmacht, für den hat BMW vielleicht eine Alternative zu einem Tesla Model X Plaid. Denn während der Anfang vergangenen Jahres präsentierte Nachfolger der Performance-Version des Flügeltür-Tesla ebenso wie das etwas zahmere Model X Long Range in Europa hartnäckig nicht zu haben ist, stellte BMW jetzt sein SUV-Elektroauto iX in einer M-Version vor. Selbst die dürfte zwar, anders als der BMW i4 gegen das Tesla Model 3 Performance in einem aktuellen Test, gegen das schnellste Model X keine Sprint-Chance haben. Aber zumindest soll der BMW ab diesem Sommer zu bestellen sein und dürfte dann vor Jahresende kommen.
BMW iX bei Reichweite nah an Tesla
Vorgestellt wurde das E-SUV mit dem vollständigen Namen BMW iX M60 in dieser Woche zur Elektronik-Messe CES in Las Vegas – wo auch ein anderer iX zu bewundern war, der auf Knopfdruck die Außenfarbe ganz oder gemischt von weiß bis schwarz wechselt. Die Reichweite der vorerst wohl farbstabilen M-Version beträgt nach den Angaben dazu bis zu 566 Kilometern nach WLTP. Das ist weniger als beim zivileren iX 50, der mit gleich großem Akku von netto gut 105 Kilowattstunden bis zu 630 WLTP-Kilometer fährt.
Gleichzeitig dürfte der BMW bei der Reichweite ungefähr auf dem Niveau des Tesla Model X liegen. Nach den aktuellen Daten auf der deutschen Tesla-Website kommt er in beiden Varianten sogar merklich weiter – für das normale Model X sind 560 Kilometer angegeben und für die Plaid-Version 536 Kilometer. Das scheinen jedoch nur die direkt von Meilen umgerechneten Angaben nach der strengeren US-Norm EPA zu sein. Wenn die Exporte des Model X nach Europa beginnen, dürften die WLTP-Werte mindestens 10 Prozent höher ausfallen, was in etwa denen beim BMW iX entspräche.
Bei der Geradeaus-Beschleunigung kann zumindest der neue iX M60 ein Tesla Model X übertreffen – wenn es sich dabei um die zahmere Variante handelt, die früher den Nachnamen Long Range trug. Die braucht nach deutschen Tesla-Angaben 3,9 Sekunden bis 100 Stundenkilometer, und BMW gibt für sein elektrisches M-SUV 3,8 Sekunden an. Gegen das Model X Plaid aber hätte auch der fixe iX im Sprint wohl keine Chance: Tesla nennt dafür 2,6 Sekunden, wenn auch mit abgezogenem Rollout, also der Zeit, in der es das erste Fuß nach dem Start zurücklegt. Selbst um diesen Faktor korrigiert dürfte der Plaid-Tesla mit Flügeltüren noch knapp eine Sekunde früher bei 100 km/h sein als der BMW.
Lieferstart für Model X in Europa offen
Die Preise hätte man vor kurzem ebenfalls noch vergleichen können, aber Tesla hat die für Model S und Model X in Europa im Dezember aus seinem Konfigurator gestrichen. Das Gleiche gilt für voraussichtliche Termine zur Auslieferung, die vorher nach mehreren Verschiebungen mit Ende 2022 angegeben waren. Früheren Bestellern der beiden Premium-Elektroautos in Europa teilte Tesla mit, sie würden ab dem zweiten Halbjahr ausgeliefert, was aber zum Teil auf Unglauben stieß. Zuvor stand das Model X nach mehreren Erhöhungen auch beim Model S im Lauf von 2021 mit 110.990 Euro im deutschen Konfigurator, der Preis für seine Plaid-Version stieg als einziger nicht mehrmals um jeweils 5000 Euro und blieb in Deutschland bei 116.990 Euro. Der BMW iX M60 kostet laut deutscher Website ab 132.000 Euro.