Bild: SpaceX (Symbolfoto)
Viele Menschen wollen derzeit Ukrainern helfen, die sich eines militärischen Angriffs des mächtigen Nachbarn Russland erwehren müssen, und Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk zählt ebenfalls dazu. Auf eine Bitte des ukrainischen Digitalministers hin ließ er am späten Samstag den Internet-Dienst Starlink von SpaceX für das Land freischalten und schickte Satelliten-Terminals dafür auf den Weg. Und am Sonntag machte er mit Tesla vier Supercharger frei zugänglich, die sich im westlichen Grenzgebiet zur Ukraine befinden.
Vier Supercharger für alle Elektroautos
Männer bis 60 Jahre müssen im Land bleiben, Frauen und Kinder aber fliehen derzeit zu zehntausenden Richtung Westen aus der Ukraine. Darunter sind offenbar auch Familien mit Tesla. Supercharger oder eine Vertretung hat das Unternehmen in dem Land noch nicht, aber es gibt es eine lebhafte Import-Szene. Und laut einem polnischen Twitter-Nutzer bildeten sich am Sonntag Schlangen ukrainischer Teslas am Supercharger Trzebownisko nahe der Grenze. Hinzu kamen Tesla-Besitzer aus anderen Ländern, die Ukrainern helfen wollten, weiter von dort wegzukommen.
Ob dieser Supercharger kostenlos gemacht und vielleicht für alle Elektroautos freigegeben werden könnte, fragte @michaeldudek an Elon Musk und Tesla gerichtet. Am Abend desselben Tages kam dann laut einem anderen Twitter-Nutzer eine Antwort in Form einer E-Mail von Tesla: Vier Supercharger im Grenzgebiet zur Ukraine, darunter der in Polen, seien ab diesem Montag vorübergehend sowohl kostenlos als auch für alle Elektroautos nutzbar, heißt es darin.
https://twitter.com/mrsredni/status/1498038140551970816
Außer am Supercharger Trzebownisko kann man laut der Mail jetzt auch in Kosice in der Slowakei sowie in Miskolc und Debrecen in Ungarn kostenlos und mit jedem Elektroauto bei Tesla laden. „Wir hoffen, dass Ihnen das hilft, beruhigt einen sicheren Ort zu erreichen“, heißt es darin. Alle vier Standorte befinden sich nah an der ukrainischen Grenze, dürften also wie der in Polen durch den aktuellen Flucht-Verkehr stark frequentiert sein. Nach Berichten fahren derzeit viele Privatleute in die Grenzstädte, um vor Ort Hilfe zu leisten und Transporte weiter in ein weniger gefährliches Land hinein anzubieten.
SpaceX will keine Starlink-Spenden
Wer mit der Spende eines Starlink-Terminals helfen will, muss einstweilen allerdings abwarten. Eine Kunde aus Litauen bot seines bei SpaceX an, erhielt aber die Antwort, dass die Satelliten-Technik wegen Stromversorgung und Zertifizierung jeweils nur in dem Land zu verwenden sei, in das sie ursprünglich geliefert wurde. „Ein Kit aus Litauen oder irgendeinem anderen Land wird in der Ukraine nicht funktionieren“, schrieb der Starlink-Support. Man arbeite hinter den Kulissen daran, der Ukraine so schnell wie möglich zu helfen.