In den Niederlanden begann im November 2021 ein Test mit der Öffnung der ersten zehn Supercharger für fremde Elektroautos, der dann auf Norwegen und Frankreich ausgeweitet wurde, und jetzt hat Tesla sein Ladenetz in dem Land komplett geöffnet. An sämtlichen Superchargern in den Niederlanden können ab sofort beliebige Elektroautos laden, teilte Tesla am Montag per Twitter mit. Die Kosten dafür scheinen deutlich höher zu sein als für Kunden der eigenen Marke, aber das Angebot gilt nicht nur für Elektroauto-Fahrer, die ihren Wohnsitz in den Niederlanden haben.
Ganzes Tesla-Netz in erstem Land offen
Grundsätzlich war die Öffnung des Supercharger-Netzes schon lange angekündigt, im vergangenen November wurde sie mit den ersten zehn Stationen konkret. Der niederländische Test werde genau beobachtet und ausgewertet und nur erweitert, wenn die Erfahrungen das erlauben, teilte Tesla damals mit. In diesem Jahr wurden dann zunächst ohne Mitteilung fremde Elektroautos an Superchargern in Norwegen gesehen, und am Tag darauf bestätigte Tesla, dass zusammen 31 Stationen dort und in Frankreich ebenfalls freigegeben wurden.
Mit dem nächsten Öffnungsschritt sind die Niederlande das erste Land weltweit, in dem sämtliche Supercharger für beliebige Elektroautos (mit CCS-Ladeanschluss) zur Verfügung stehen. Nach einer schnellen Zählung sind das 35 Stück. Die allgemeine Lade-Infrastruktur in den Niederlanden ist durch die Entscheidung also auf einen Schlag merklich größer geworden, während Tesla-Kunden im selben Maß Exklusivität verloren geht.
Non-Tesla vehicles can now charge at all Superchargers in the Netherlands via the Tesla app. Learn more at https://t.co/hjybH0ROdl pic.twitter.com/zjomySylf9
— Tesla Charging (@TeslaCharging) February 14, 2022
Für fremde Elektroautos scheinen die Kosten dabei weiterhin deutlich höher zu sein: Die in der Tesla-App angezeigten Preise für niederländische Standorte reichten bei Stichproben am Dienstag von 69 Cent bis 71 Cent pro Kilowattstunde. Beim Start des Tests waren es noch etwa 12 Cent weniger gewesen, allerdings hat Tesla seitdem seine Supercharger-Preise in Europa auch für eigene Kunden erneut erhöht. Weiterhin können Besitzer fremder Elektroautos außerdem ein Abo mit Monatsgebühr abschließen, das den Preis auf das Niveau für Tesla-Kunden drückt.
Supercharger-Abo nur für Einheimische
Wie Tesla auf seiner aktualisierten Info-Seite zu geöffneten Superchargern in den Niederlanden, Frankreich und Norwegen erklärt, gilt das Angebot nicht nur für Personen, die in diesen drei Ländern wohnen, aber auch nicht für alle: Nutzen können es zusätzlich auch Deutsche und Belgier. Diese Einschränkung dürfte man im Zweifelsfall mit der Eingabe einer Adresse in einem der fünf Länder bei der Registrierung für die Tesla-App umgehen können. Die Abos scheinen zudem nur für Kunden gedacht zu sein, die in einem der drei Länder mit offenen Superchargern leben, doch auch das soll sich mit entsprechenden Angaben in der App aushebeln lassen.